Klima:Faktencheck: Nützt ein Tempolimit auf Autobahnen der Umwelt?

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Eine Studie aus dem Jahr 1999 kam zu dem Ergebnis, dass sich durch ein allgemeines Tempolimit von 120 km/h der Stickstoffausstoß um 16 Prozent verringern würde. Foto: Jens Büttner (Foto: dpa)

Berlin (dpa) - Befürworter eines Tempolimits auf Autobahnen argumentieren etwa mit dem Klimaschutz. Geringere Geschwindigkeiten führten zu weniger Abgasausstoß. Nützt das also der Umwelt?

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Berlin (dpa) - Befürworter eines Tempolimits auf Autobahnen argumentieren etwa mit dem Klimaschutz. Geringere Geschwindigkeiten führten zu weniger Abgasausstoß. Nützt das also der Umwelt?

BEHAUPTUNG: Generelle Geschwindigkeitsbegrenzungen auf Autobahnen tragen zum Klimaschutz bei.

BEWERTUNG: Unbestritten ist, dass der Ausstoß klimaschädlicher Gase zurückgehen würde. Es gibt aber unterschiedliche Auffassungen, ob die Menge ein generelles Tempolimit etwa auf Autobahnen rechtfertigt.

FAKTEN: Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes war der Autoverkehr in Deutschland 2017 für die Emission von 115 Millionen Tonnen des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) verantwortlich. Im Vergleich zum Jahr 2010 war das ein Plus von sechs Prozent. Grund sind mehr Autos, höhere Fahrleistungen und immer stärkere Motoren.

Eine Studie des Umweltbundesamtes, die allerdings aus dem Jahr 1999 stammt, kam zu dem Ergebnis, dass sich durch ein allgemeines Tempolimit von 120 km/h der Stickstoffausstoß durch Pkw auf Autobahnen um 16 Prozent verringern würde. Beim CO2 wäre es ein Rückgang um 9 Prozent. Bezogen auf den gesamten Straßenverkehr wären es der Studie zufolge allerdings nur jeweils 2 Prozent.

Das hält der ADAC für nicht maßgeblich. Der Pkw-Verkehr insgesamt verursache nur etwa 13 Prozent der CO2-Emissionen in Deutschland. Die Einsparungen auf Autobahnen würden somit national kaum ins Gewicht fallen.

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