Klima - Dresden:Wetter in Sachsen 2021: Beginn zu warm, dann zu feucht

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Die Sonne kommt hinter Regenwolken hervor. Foto: Annette Riedl/dpa/Symbolbild (Foto: dpa)

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Dresden (dpa/sn) - In Sachsen war es auch im vergangenen Jahr zu warm, aber dafür hat sich in der zweiten Jahreshälfte die Situation im Wasserhaushalt etwas entspannt. Das geht aus einer am Mittwoch vom Deutschen Wetterdienst (DWD) und dem Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) vorgestellten Bilanz für das Jahr 2021 hervor. "Das Jahr 2021 wird als günstiger eingestuft im Vergleich zu den vorangegangenen drei Jahren, wir hatten günstige atmosphärische Bedingungen", sagte Johannes Franke vom Landesamt.

Nach den drei wärmsten Jahren in Sachsen (2018, 2019, 2020) seit Beginn der Wetteraufzeichnung 1881 verbuchten die Klimaexperten für 2021 einen Temperaturanstieg von 0,8 Grad Celsius im Vergleich zur Klimareferenzperiode 1961 bis 1990. Insbesondere der Juni wurde mit einem Anstieg von 3,7 Grad als extrem zu warm eingestuft.

Dagegen war der Jahresniederschlag im Vergleich zur Klimareferenzperiode 13 Prozent höher. Vor allem die Sommermonate Juli und August wurden mit einem Plus von 77 beziehungsweise 79 Prozent als viel zu niederschlagsreich eingestuft. Darauf folgte jedoch ein trockener Herbst. Im September fehlten 49 Prozent Regen, im Oktober waren es 53 Prozent.

Das Jahr 2021 sei nicht so außergewöhnlich gewesen, wie die drei Jahre zuvor, sagte Sachsens Umweltminister Wolfram Günther. "Es gab etwas Entspannung durch mehr Niederschlag, aber es gibt keine wirkliche Entwarnung", betonte der Grünen-Politiker. Bis sich beispielsweise die Wälder erholt hätten, dauere es noch länger.

Die Grundwasserstände sind laut Bericht in der zweiten Jahreshälfte 2021 etwas angestiegen. Dennoch lagen sie im Jahresmittel nach wie vor auf niedrigem Niveau. Die Grundwasserstände liegen an 65 Prozent der Messstellen noch immer 42 Zentimeter unter den monatstypischen Werten. "Eine nachhaltige Erholung wird durch den fortschreitenden Klimawandel erschwert", erläuterte Franke vom LfULG.

So werde sich die Erwärmung auch in den kommenden Jahrzehnten fortsetzen, prognostizierte der Experte. "Wir müssen immer wieder mit Trockenphasen rechnen." Bis 2050 erwartet Franke einen Temperaturanstieg von bis zu 2,5 Grad, bis 2080 um 4,2 Grad. Zudem würden die Niederschlagsmengen immer wieder großen Schwankungen unterliegen.

Das wechselhafte Wetter hat sich zumindest positiv auf die Luftqualität ausgewirkt. "Die Ozonkonzentrationen waren 2021 deutlich niedriger als in den Vorjahren", erläuterte Franke. Zudem habe die Fortsetzung der Reihe zu warmer Winter auch im Jahr 2021 ein niedriges Niveau an Feinstaub- und Stickstoffdioxidkonzentrationen in der Außenluft begünstigt.

© dpa-infocom, dpa:220126-99-856534/4

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