Klima - Berlin:Extinction Rebellion: Umweltaktivisten setzen Aktionen fort

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Berlin (dpa/bb) - Die Umweltaktivisten von Extinction Rebellion wollen auch am vierten Tag ihrer Aktionswoche in Berlin mit Protesten für mehr Klimaschutz eintreten. Die bestehenden Blockaden etwa an der Jannowitzbrücke sollten auch am Donnerstag fortgeführt werden, sagte eine Sprecherin der Bewegung. Wie es darüber hinaus weitergeht, war ihren Angaben zufolge zunächst noch offen.

Am Mittwochabend hatte Extinction Rebellion angekündigt, seine Aktionen aus Rücksicht auf Solidaritätskundgebungen wegen des Angriffs auf eine Synagoge in Halle vorübergehend einzuschränken. Es werde vor, nach und in der Nähe dieser Kundgebungen zunächst keine neuen Blockaden geben, hatte Sprecherin Annemarie Botzki gesagt.

Extinction Rebellion hat für die ganze Woche Aktionen in der Hauptstadt angekündigt. Die Umweltschutzbewegung will in Berlin und anderen Großstädten in aller Welt auf eine drohende Klimakatastrophe aufmerksam machen. Extinction Rebellion (XR) heißt übersetzt etwa: Aufstand gegen das Aussterben.

Am Mittwoch hatten rund 300 Aktivisten in den frühen Morgenstunden die Marschallbrücke in der Nähe des Kanzleramts blockiert. Später besetzten sie auch die Jannowitzbrücke und die Mühlendammbrücke. Letztere wurde am Nachmittag von der Polizei geräumt.

Aufgrund der Blockaden an den Brücken hatte die Polizei Zufahrtsstraßen gesperrt. Laut Verkehrsinformationszentrale kam es vor allem rund um die Mühlendammbrücke zu einem "mittleren Verkehrschaos". Der Große Stern an der Siegessäule, den die Aktivisten seit Montagmorgen besetzt hatten, war Mittwochmittag ebenfalls wieder für den Verkehr freigegeben worden.

Auch zur Oberbaumbrücke waren laut Polizei am Mittwoch mehrere Hundert Demonstranten gekommen. Nach Gesprächen hätten sich die Aktivisten aber teilweise zurückgezogen. In Richtung Friedrichshain war die Brücke am Mittwochabend zwischenzeitlich wieder befahrbar - und nach Polizeiangaben am frühen Donnerstagmorgen wieder komplett frei für den Verkehr.

Auch zu einer angemeldeten Veranstaltung am Kurfürstendamm Ecke Joachimsthaler Straße waren laut Polizei mehrere Hundert Menschen gekommen. Der gesamte Kreuzungsbereich war gesperrt. Laut einer Polizeisprecherin verliefen die Proteste am Mittwoch friedlich.

Insgesamt waren am Mittwoch laut Polizei Hunderte Einsatzkräfte in der Hauptstadt im Einsatz, darunter Polizisten aus anderen Bundesländern. "Wir setzen erstmal auf die Kommunikation und wollen den Demonstranten immer die Möglichkeit geben, selbst den Platz zu verlassen", so eine Sprecherin der Polizei.

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