Süddeutsche Zeitung

Kernforschungszentrum Cern:Forscher entdecken Hinweise auf Gottesteilchen

Noch immer ist das Higgs-Teilchen unentdeckt, aber neue Hinweise deuten darauf hin, dass die Suche bald zu Ende ist: Forschern des Kernforschungszentrums Cern ist es gelungen, Anzeichen für das Gottesteilchen zu finden. Es ist dafür verantwortlich, dass Materie Masse hat - sollte es doch nicht existieren, kämen die Forscher nach jahrzehntelanger Suche in schwere Erklärungsnöte.

Sollten sich diese Daten bestätigen, dann wäre es das Finale in einer der größten Suchaktionen der Geschichte der Physik: Wissenschaftler des europäischen Kernforschungszentrums Cern haben nach eigenen Angaben substanzielle Hinweise auf die Existenz des Elementarteilchens Higgs-Boson gefunden, das Teilchen aber selbst noch nicht entdeckt.

Erst im Jahr 2012 lägen genügend Daten für eine wirklich sichere Aussage vor, sagte Fabiola Gianotti, die Sprecherin des Atlas-Experiments am Teilchenbeschleuniger LHC. Die Hinweise seien noch nicht stark genug, um tatsächlich von der "Entdeckung" des Higgs-Teilchens zu sprechen, hieß es in einer Pressemitteilung. Einzeln für sich genommen sei keines der Ergebnisse statistisch relevanter als eine zweimal hintereinander gewürfelte Sechs. Interessant sei aber, dass mehrere Messungen auf eine Existenz des Teilchens im Energiebereich zwischen 124 und 126 GeV (Gigaelektronenvolt) hinwiesen.

Das nach dem britischen Physiker Peter Higgs benannte Teilchen sorgt nach dem Standardmodell vom Aufbau der Materie dafür, dass alle Objekte im Universum eine Masse und ein Gewicht haben. Higgs hatte die Existenz des Teilchen bereits 1964 vorhergesagt. Gefunden wurde es bislang aber noch nicht. Für die Wissenschaftler ist es das letzte noch fehlende Elementarteilchen, um das Standardmodell der Materie zu begründen. Würde es nicht existieren, stünde das gesamte Modell infrage.

Bei der Suche werden in dem 27 Kilometer langen Ringtunnel des Teilchenbeschleunigers Protonen mit immenser Kraft aufeinander geschleudert. Dabei entstehen viele verschiedene Folgeteilchen. Die Forscher hoffen, dabei auch ein Higgs-Boson zu finden.

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