Japan: Atomruine Fukushima:Drohne muss auf Reaktor notlanden

Erneuter Rückschlag für die Arbeiten in der AKW-Ruine von Fukushima: Eine Drohne sollte die Radioaktivität über dem havarierten Atomkraftwerk messen, als sie plötzlich nicht mehr zu steuern war und notlanden musste - auf einem Reaktor.

Die Arbeiten am japanischen Kernkraftwerk Fukushima haben einen neuen Rückschlag erlitten. Erst vor wenigen Tagen wurde die Reinigung von radioaktivem Wasser wegen eines starken Anstiegs der Strahlung unterbrochen.

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Dieses Bild des havarierten Atomkraftwerks Fukushima wurde von einer Drohne des Typs T-Hawk aufgenommen. Eine solche musste jetzt auf dem Dach eines Reaktors notlanden.

(Foto: AP)

Jetzt musste eine Drohne auf dem Dach des Reaktor 2 notlanden. Er ist, im Gegensatz zu den Reaktoren 1, 3 und 4 äußerlich noch intakt. Die Drohne sollte die Radioaktivität über dem havarierten Atomkraftwerk messen. Laut dem Kraftwerksbetreiber Tepco sei sie plötzlich jedoch nicht mehr zu steuern gewesen und geriet außer Kontrolle.

Wie Tepco mitteilte, richtete das unbemannte Flugzeug, ein 7,7 Kilogramm schwerer T-Hawk der US-Firma Honeywell, keinen Schaden an. Über dem Reaktor 2 sei weder Feuer noch Rauch zu sehen, hieß es.

Seit dem schweren Erdbeben im Nordosten Japans und dem anschließenden Tsunami am 11. März ist das Atomkraftwerk weitgehend zerstört. Seither tritt dort radioaktive Strahlung in die Umwelt aus.

Nach neuesten Schätzungen der Behörden ist durch die Naturkatastrophe in Japan ein Gesamtsachschaden in Höhe von 16,9 Billionen Yen (148 Milliarden Euro) entstanden. In den Berechnungen ist die Atomkatastrophe von Fukushima noch nicht enthalten. Allein die Höhe der Gebäudeschäden betrage 10,4 Billionen Yen, teilte die Regierung am Freitag in Tokio mit.

Durch das Erdbeben und den Tsunami kamen fast 15.500 Menschen ums Leben, 100.000 Häuser wurden komplett zerstört. Etwa eine halbe Million weitere Gebäude wurden beschädigt.

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