Jahr der biologischen Vielfalt:Dramatisches Artensterben

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Pessimismus zum Beginn des Jahres der biologischen Vielfalt: Das Ziel, das Artensterben bis Ende 2010 deutlich zu verringern, sei nicht mehr erreichbar, sagte Kanzlerin Merkel.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat nachdrücklich dazu aufgerufen, die Bemühungen um mehr Artenschutz weltweit zu verstärken. "Der Schutz der biologischen Vielfalt hat dieselbe Dimension wie die Frage des Klimaschutzes", sagte Merkel auf der Auftaktveranstaltung zum UN-Jahr der biologischen Vielfalt am Montag in Berlin. "Wir brauchen eine Trendwende, jetzt unmittelbar, nicht irgendwann", verlangte die Kanzlerin.

Eine von Tausenden bedrohten Arten: Die in Afrika beheimatete Chlorocypha centripunctata. (Foto: Foto: AFP)

Der Schwund der Artenvielfalt sei "dramatisch" und die Geschwindigkeit des Prozesses "beängstigend", fügte Merkel hinzu. Sie räumte allerdings ein, dass das international vereinbarte Ziel, den Verlust an Artenvielfalt bis Ende 2010 deutlich zu verringern, nicht mehr erreichbar sei. Um den Trend zu immer größerem Verlust an biologischer Vielfalt umzukehren, seien auch zusätzliche finanzielle Anstrengungen erforderlich.

Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) wies auf der Auftaktveranstaltung darauf hin, dass weiterhin pro Jahr rund 13 Millionen Hektar Waldfläche weltweit vernichtet werden. Auch 80 Prozent der karibischen Korallenriffe seien bereits zerstört. Mit dem Verlust an Artenvielfalt gingen aber auch wichtige "Dienstleistungen der Ökosysteme für menschliches Wirtschaften" verloren. "Naturschutz ist kein Luxusthema, sondern es geht um unsere Existenz", rief Röttgen dazu auf, das UN-Jahr der Biodiversität zu einem Signal des Handelns zu machen.

Auch UN-Generalsekretär Ban Ki Moon rief in einem per Video eingespielten Grußwort zu effektiverem Artenschutz auf. Mit dem Jahr der Biodiversität will die UNO die stockenden Anstrengungen voranbringen, dem weltweiten Artensterben Einhalt zu gebieten.

Deutschland hält derzeit den Vorsitz der UN-Biodiversitätskonvention (CBD). Ziele der Konvention sind ein weltweites Netz von Schutzgebieten zu Lande und auf See, ein gerechter Vorteilsausgleich zwischen Industrie- und Entwicklungsländern bei der Nutzung genetischer Ressourcen und ein verstärkter Schutz besonders der artenreichen tropischen Wälder. Letzteres soll auch dem Klimawandel entgegenwirken.

Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) wies auf der Auftaktveranstaltung darauf hin, dass weiterhin pro Jahr rund 13 Millionen Hektar Waldfläche weltweit vernichtet werden. Auch 80 Prozent der karibischen Korallenriffe seien bereits zerstört. Mit dem Verlust an Artenvielfalt gingen aber auch wichtige "Dienstleistungen der Ökosysteme für menschliches Wirtschaften" verloren. "Naturschutz ist kein Luxusthema, sondern es geht um unsere Existenz", rief Röttgen dazu auf, das UN-Jahr der Biodiversität zu einem Signal des Handelns zu machen.

Auch UN-Generalsekretär Ban Ki Moon rief in einem per Video eingespielten Grußwort zu effektiverem Artenschutz auf. Mit dem Jahr der Biodiversität will die UNO die stockenden Anstrengungen voranbringen, dem weltweiten Artensterben Einhalt zu gebieten.

Deutschland hält derzeit den Vorsitz der UN-Biodiversitätskonvention (CBD). Ziele der Konvention sind ein weltweites Netz von Schutzgebieten zu Lande und auf See, ein gerechter Vorteilsausgleich zwischen Industrie- und Entwicklungsländern bei der Nutzung genetischer Ressourcen und ein verstärkter Schutz besonders der artenreichen tropischen Wälder. Letzteres soll auch dem Klimawandel entgegenwirken.

Nach Daten der Weltnaturschutzorganisation IUCN sind aktuell weltweit mehr als 16.000 Arten vom Aussterben bedroht, darunter etwa ein Viertel aller Säugetiere, ein Drittel aller Amphibienarten und 12 Prozent der Vogelarten. Und auch in Deutschland sieht es bedenklich aus. Von den einheimischen Tierarten sind 35 Prozent bestandsgefährdet, von den Pflanzenarten 26 Prozent.

Derzeit bekannt und beschrieben sind ca. 1,8 Millionen Arten, auf ihre Gefährdung hin untersucht wurden bisher ca. 40.000 Arten. Zirka 70 Prozent aller Arten finden sich in den Tropen und Subtropen.

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