Sie liegen 1000 Kilometer westlich der Küste Ecuadors im östlichen Pazifik, doch werden zunehmend heimgesucht - von Touristen und offenbar auch von invasiven Arten. Insgesamt 53 eingewanderte Meereslebewesen haben Forscher gefunden, als sie die Gewässer der Galapagos-Inseln Santa Cruz und Baltra absuchten. Bislang waren sie von nur fünf invasiven Arten ausgegangen, berichten die Autoren um James Carlton vom Williams College in Mystic/Connecticut im Fachmagazin Aquatic Invasion. "Das ist die bislang größte je beobachtete Zunahme fremder Arten in allen tropischen maritimen Regionen der Welt", sagt Carlton.
Bei den neuen Bewohnern handelt es sich vor allem um eher unscheinbare Lebewesen wie Meereswürmer oder Moostierchen, die aber dennoch nicht alle harmlos sind. Besondere Sorgen machen sich die Meeresbiologen über die berüchtigte Art Amathia Verticillata, die Schläuche und Fischereiausrüstung verschleimt sowie Seegras tötet. Andere Organismen bedrohen die Korallen in der Region.
Vermutlich wurden die meisten neuen Bewohner der Galapagos-Gewässer von Schiffen aus anderen tropischen Regionen eingeschleppt. Während noch 1938 gerade mal 700 Menschen auf den Insel lebten, sind es derzeit 25 000. Außerdem besuchen jedes Jahr rund 250 000 Touristen die Galapagos.