Süddeutsche Zeitung

Internationale Raumstation:Kühlsystem der ISS hat ein Leck

Die Internationale Raumstation verliert Ammoniak, das zur Kühlung der Energiesysteme verwendet wird. Offenbar ist die Besatzung deshalb zu einem nicht geplanten Außeneinsatz gezwungen.

An der Internationalen Raumstation ISS ist ein Leck entdeckt worden, das offenbar einen ungeplanten Außeneinsatz erforderlich macht.

Der kanadische ISS-Kommandeur Chris Hadfield schrieb beim Kurznachrichtendienst Twitter von einer "ernsten Situation". Der russische Flugdirektor Wladimir Solowjow sprach nach Angaben der Nachrichtenagentur Interfax von einem "sehr ernsten Schaden".

Die Weltraumbehörden der USA und Russlands betonten allerdings, weder die Station noch die sechsköpfige Crew seien in Gefahr.

Die Astronauten hatten nach Angaben der US-Weltraumbehörde Nasa am Donnerstag "kleine weißen Flocken" entdeckt, die ins All hinaus schwebten. Diese würden auf ein Ammoniak-Leck im Kühlkreislauf eines der Sonnensegel zurückgeführt. Vorerst werde noch geprüft, ob Astronauten zur Reparatur die ISS verlassen müssten, sagte Solowjow, der für den russischen Teil der ISS zuständig ist.

Hadfield meldete über Twitter allerdings bereits, dass seine Kollegen Chris Cassidy und Tom Marshburn ihre Raumanzüge vorbereiten - was er mit "Cool!" kommentierte.

Nach russischen Angaben trat das Leck am US-Teil der Raumstation auf. Unklar war zunächst, ob es dasselbe ist, das bei einem Außeneinsatz im November 2012 repariert werden sollte. Damals war es nicht gelungen, das Leck zu finden.

Es ist bereits der zweite Zwischenfall an der ISS innerhalb von zwei Wochen: Erst vor wenigen Tagen hatte ein winziger Splitter aus dem Weltraum ein Sonnensegel durchschlagen - ohne Folgen für die Station.

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dpa/AFP/mcs
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