Höhlenmalerei in der Sahara:Milchwirtschaft seit 7000 Jahren

Felszeichnungen deuteten bereits darauf hin, dass vor 7000 Jahren in der Sahara Rinder gehalten wurden. Nun gelang der Nachweis, dass die frühen Bauern die Milch der Kühe nutzten.

Christian Weber

Vor 7000 Jahren malte ein unbekannter Künstler im Wadi Imha in der libyschen Wüste diese grazilen Rinder an eine Felswand, die auf eine frühe Agrarwirtschaft hindeuten. Doch erst jetzt gelang britischen Forschern um die Geochemikerin Julie Dunn von der University of Bristol der Nachweis, dass die frühen Bewohner Nordafrikas auch die Milch der Kühe nutzten (Nature, Bd. 486, S. 390, 2012).

Schon vor 7000 Jahren hielten Bewohner der Sahara Milchvieh

Die Felszeichnungen zeugen von der Michvieh-Nutzung in der Sahara.

(Foto: dpa)

In Tonscherben aus der Takarkori-Grabung im Tadrart-Acacus-Gebirge Libyens fanden sie mithilfe der Isotopenanalyse Belege, dass die Gefäße der Verarbeitung von Milchfetten gedient haben mussten. "Wir wussten bereits, wie wichtig Molkereiprodukte wie Milch, Käse, Joghurt und Butter für die neolithischen Bewohner Europas waren", sagt Studienautorin Dunn. "Es ist aufregend, jetzt den Beweis zu führen, dass diese Produkte auch für die prähistorischen Menschen Afrikas von Bedeutung waren."

Die neuen Funde seien vor dem Hintergrund ökologischer Veränderungen zu sehen. So war die Sahara noch vor 10.000 Jahren feuchter und grüner gewesen, sodass die Menschen dort als Jäger und Sammler überleben konnten. Vor 7500 bis 5000 Jahren wurde die Region dann trockener, und die Bewohner nahmen einen eher nomadischen Lebensstil an, der stärker auf der Nutzung von Rindern beruhte und offenbar auch auf dem Konsum von Milchprodukten.

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