Hintergrund:Das Erbgut alter Knochen

Unter sterilen Bedingungen entnehmen Forscher für die Erbgutanalyse Proben aus Knochen oder Zähnen. Das zerbröselte Material reinigen die Forscher dann chemisch und isolieren daraus die DNS eines Menschen oder eines im menschlichen Gewebe enthaltenen Erregers (wie Malaria oder Tuberkulose).

Anschließend trennen sie die Stränge des jeweiligen DNS-Doppelstrangs durch Erwärmen auf 94 Grad. Enzyme schneiden den Strang in Stücke. So erhalten die Forscher einzelne Genabschnitte. Sie geben die Gensequenz hinzu, die sie nachweisen möchten.

Diese sucht sich entlang des aufgetrennten DNS-Strangs die passende Andockstation. Mithilfe der anschließenden Polymerasen-Kettenreaktion kopieren die Forscher markierte Genabschnitte millionenfach.

Die unterschiedlich langen DNS-Stücke werden in ein Gel gespritzt, das an Strom angeschlossen wird. Da die DNS-Stücke negativ geladen sind, wandern sie durch das Gel in Richtung Pluspol. Je kürzer sie sind, desto schneller bewegen sie sich. Im Gel erkennt man ein je nach Genabschnitt charakteristisches Muster.

Das Problem der Methode bei alten Knochen ist, dass alte DNS oft nur in Bruchstücken erhalten oder kontaminiert ist, zum Beispiel durch Pilze, Mikroorganismen oder andere Verunreinigungen. Dies erschwert den Wissenschaftlern die Interpretation.

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