Arktis:Was hier leuchtet, ist kein Polarlicht

Arktis: Von Fotografen erfuhren Wissenschaftler, dass es auch eine violette Variante des Polarlichtes gibt.

Von Fotografen erfuhren Wissenschaftler, dass es auch eine violette Variante des Polarlichtes gibt.

(Foto: Ryan Sault)
  • Amateur-Fotografen entdeckten das Leuchten "Steve" bereits vor zwei Jahren.
  • Wissenschaftler gingen zunächst von einer violetten Variante der Polarlichter aus.
  • Doch Atmosphärenforscher vermuten dahinter einer völlig andere Ursache - welche, ist allerdings unklar.

Magische Lichtbänder, die in den Himmel ragen, und das im hohen Norden. Na klar, Polarlicht, dachten Wissenschaftler noch vor zwei Jahren, als man von Amateur-Fotografen erfuhr, dass es die Leuchteffekte nicht nur in Grün und Blau, sondern auch als violette Variante gibt. Doch wie das bei gut betriebener Wissenschaft so ist: Mittlerweile ist man schlauer.

Atmosphärenforscher sind überzeugt, dass das lila Leuchten eine völlig andere Ursache hat als das grünliche Polarlicht, auch Aurora genannt. Letzteres entsteht, wenn elektrisch geladene Teilchen des Sonnenwindes auf das Magnetfeld der Erde treffen und in Spiralbahnen zum Nordpol kreiseln, wo sie beim Aufprall auf die Atmosphäre Leuchteffekte auslösen. Nachdem in den vergangenen Jahren mehr und mehr Amateur-Beobachter vom lilafarbenen Himmelsleuchten im Norden Kanadas berichtet hatten, wurden 2016 Wissenschaftler hellhörig.

In Internet-Foren hatte das Phänomen bereits den Spitznamen "Steve" (nach einer Filmfigur). In der Zeitschrift Geophysical Research Letters kommen Experten nun zu dem Schluss, dass "Steve" von einem anderen Mechanismus erzeugt wird als das klassische Polarlicht. Sie hatten in Satellitendaten nachgesehen, wie stark die Teilchenströme über Kanada waren, als 2008 das violette Leuchten auftrat. Und siehe da: Es gab vergleichsweise wenige geladene Teilchen. Die Forscher wissen somit, was Steve nicht ist, können seine Entstehung aber noch nicht befriedigend erklären.

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