„Herzlich willkommen in unserem kleinen Europa“, sagt Derek Penslar, als er die Tür zu seinem Institut an der Harvard University öffnet. Hier in der Adolphus Busch Hall am Zentrum für Europastudien haben sie eine stattliche Menge an deutscher Kunst angesammelt, Meissener Porzellan, Bauhaus-Stühle, im Innenhof steht eine Nachbildung des Braunschweiger Löwen. Penslar ist Professor für jüdische Geschichte. Als Co-Chair einer Taskforce zur Aufarbeitung von Antisemitismus-Vorfällen auf dem Harvard-Campus hat er gerade seinen Abschlussbericht vorgelegt. Im SZ-Interview spricht Penslar darüber, warum jüdische und muslimische Studierende in den USA mehr gemeinsam haben, als sie sich eingestehen wollen, und warum es heuchlerisch ist, wenn die Trump-Regierung ihre Zerstörungswut mit dem Kampf gegen den Antisemitismus rechtfertigt.
Wissenschaft unter Donald Trump„Harvard wird nie wieder so sein, wie es war“
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Harvard-Historiker Derek Penslar war an einem internen Bericht beteiligt, der diverse antisemitische Vorfälle dokumentiert. Ist an Trumps Vorwürfen also doch etwas dran? Ein Gespräch über eine Universität im Ausnahmezustand.
Interview von Boris Herrmann, Cambridge

Forschung in den USA:„Die US-Regierung vereinnahmt die Wissenschaft“
US-Wissenschaftler sehen sich enormen Angriffen auf ihre Fachgebiete ausgesetzt. Jules Barbati-Dajches von der „Union of Concerned Scientists“ über die Folgen und den langsam wachsenden Protest.
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