Hamburg (dpa) - Mehr als zwei Drittel der Hamburger sind der Meinung, ihr Verhalten ändern zu müssen, um klimafreundlich zu leben. Das ist das Ergebnis einer vom städtischen Stromversorger Energie Hamburg in Auftrag gegebenen Studie. Mit 82 Prozent der 18- bis 39-Jährigen sähen besonders die jüngeren unter den 1000 online Befragten diese Notwendigkeit, sagte Energie-Hamburg-Geschäftsführer Michael Prinz am Montag bei der Vorstellung der Ergebnisse. Allerdings seien die über 60-Jährigen eher als junge bereit, konkrete Schritte zu ergreifen.
So hätten 57 Prozent von ihnen angegeben, schon heute zu versuchen, auf Flugreisen zu verzichten. Bei den 18- bis 39-Jährigen sagten dies demnach nur 32 Prozent. Auch beim Kauf regionaler Lebensmittel und der Vermeidung von Einwegprodukten lägen die Älteren vorn. Jüngere gingen hingegen häufiger für den Klimaschutz auf die Straße und wählten öfter eine Partei, die sich ihrer Ansicht nach konsequent gegen den Klimawandel einsetzt.
Die Ergebnisse bestätigten andere Studien, die gezeigt hätten, dass sich Umweltengagement je nach Alter auf verschiedenen Ebenen abspiele, sagte der Umweltpsychologe Gerhard Reese von der Universität Koblenz-Landau. „So finden sich beispielsweise immer mehr Jugendliche in der Fridays for Future-Bewegung und anderen Klimaschutzinitiativen wieder oder wählen eher ökologische Parteien. Ältere hingegen sind häufig finanzielle Unterstützer von Umweltverbänden oder eben weniger mobil.“
Was den individuellen CO2-Fußabdruck angeht, sahen die Befragten der Studie zufolge die Mobilität und das Reisen als größte persönliche Emissionsverursacher - gefolgt vom Energieverbrauch im Haushalt, der Ernährung und dem sonstigen Konsum. Prinz bedauerte, dass nur ein Drittel der Befragten sich bereit zeigte, künftig Ökostrom zu beziehen. „Dabei kann ein durchschnittlicher Drei-Personen-Haushalt durch den Bezug von Ökostrom seine Klimabilanz aufbessern und jährlich bis zu zwei Tonnen CO2 einsparen.“