Hamburg:Hängepartie im Vollhöfner Wald in Hamburg geht weiter

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In einem besetzten Areal im Vollhöfner Wald im Hamburger Stadtteil Altenwerder ist die Hängepartie zwischen einer kleinen Gruppe von Aktivisten und der Polizei...

Direkt aus dem dpa-Newskanal: Dieser Text wurde automatisch von der Deutschen Presse-Agentur (dpa) übernommen und von der SZ-Redaktion nicht bearbeitet.

Hamburg (dpa/lno) - In einem besetzten Areal im Vollhöfner Wald im Hamburger Stadtteil Altenwerder ist die Hängepartie zwischen einer kleinen Gruppe von Aktivisten und der Polizei am Freitag weitergegangen. Mehrere Aktivisten hingen weiter in luftiger Höhe an Seilen in den Bäumen, wie die Polizei mitteilte. Sie hatten dort die Nacht verbracht, nachdem am Vortag die meisten ihrer Mitstreiter in Gewahrsam oder festgenommen genommen worden waren. Die Beamten versuchten am Freitag zunächst nicht, die Demonstranten von den Bäumen zu holen, sondern warteten ab, wie ein Sprecher sagte. Dies geschah auch aus Sicherheitsgründen, da das Risiko für Polizei und Aktivisten oben in den Bäumen sonst zu groß sei, hieß es.

Die Aktivisten hatten Mitte Oktober bekanntgegeben, dass der Wald besetzt sei und ein Baumhaus in dem Waldstück gebaut, um gegen eine geplante Rodung zu protestieren. Am Donnerstag war es den Beamten gelungen, das Baumhaus zu räumen. Insgesamt wurden 19 Aktivisten in Polizeigewahrsam beziehungsweise festgenommen. Sechs weitere waren an Seilen gesichert bis zu 20 Meter hoch in umliegende Bäume geklettert, um sich dem Zugriff zu entziehen. Die Besetzer fordern, den Wald zum Naturschutzgebiet zu erklären.

Über die Räumung war eine politische Debatte entbrannt. Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) twitterte am Donnerstag: „Ich bleibe bei meiner Einschätzung. Es gibt zur Zeit keine naturschutzfachliche oder zwingend rechtliche Notwendigkeit für eine Räumung. Das ist ein überflüssiger Einsatz.“

Die Deutsche Polizeigewerkschaft Hamburg (DPolG) reagierte am Freitag empört auf den Tweet. So eine Kritik von einem Senator sei „völlig inakzeptabel“, erklärte der DPolG-Landesvorsitzende Joachim Lenders. „Es kommt eigentlich nie vor, dass ein Senatsmitglied öffentlich im Rundumschlag Entscheidungen des Ersten Bürgermeisters, des für die innere Sicherheit zuständigen Senators und der ausführenden Polizei kritisiert und als „überflüssig“ bezeichnet.

Offenbar sei Senator Kerstan der Auffassung, dass eine rechtswidrige Besetzung und das Errichten illegaler Behausungen zu vernachlässigen seien, wenn es der „guten Sache“ diene und bei einer bestimmten Wählerklientel ankomme, erklärte der Hamburger Polizeigewerkschafts-Chef.

Der Vorsitzende der AfD-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft, Dirk Nockemann, warf Kerstan „ein absurdes Rechtsverständnis“ vor.

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