H5N8-Erreger:Vogelgrippe flammt erneut in Mecklenburg-Vorpommern auf

  • Bei einem toten Haushuhn in Anklam ist das Vogelgrippevirus H5N8 nachgewiesen worden.
  • Der Bestand eines Hobbyzüchters wird vernichtet.
  • Seit November 2014 gibt es im Norden Deutschlands immer wieder vereinzelte Fälle von Vogelgrippe.

50 Tiere werden vorsorglich getötet

In Mecklenburg-Vorpommern gibt es einen weiteren Vogelgrippe-Fall mit dem hochansteckenden Erreger H5N8. Das Virus wurde bei einem toten Haushuhn aus dem Bestand eines Hobbyhalters in einem Tiergehege im Anklamer Stadtpark nachgewiesen, sagte Amtstierarzt Holger Vogel am Mittwoch.

Das tote Huhn sei am Freitag gefunden worden. Es kommt nach Angaben des Landkreises Vorpommern-Greifswald aus einem Bestand von etwa 50 Tieren eines privaten Geflügelhalters, der Enten, Hühner und Gänse hat. Der Halter hatte die Veterinärbehörden alarmiert. Der gesamte Bestand werde getötet, hieß es. Der Landkreis bereite die nötigen Seuchenschutzmaßnahmen vor, sagte eine Sprecherin.

Bislang keine Übertragungen auf Menschen

Experten vermuten, dass Wildvögel das Virus übertragen. Bei ähnlichen Fällen waren Sperrgebiete in einem Radius von drei Kilometern und Beobachtungsgebiete in einem Zehn-Kilometer-Umkreis eingerichtet worden.

Damit ist zum vierten Mal dieser Virus-Subtyp im Nordosten nachgewiesen worden. Im November war in Heinrichswalde ein Bestand von mehr als 30 000 Mastputen betroffen. Zwei Wochen später wurde auf der Insel Ummanz bei Rügen H5N8 erstmals in Europa bei einem für Untersuchungszwecke abgeschossenen Wildvogel - einer Krickente - nachgewiesen. Anfang Januar trat die Vogelgrippe bei Störchen im Rostocker Zoo auf.

Zuvor war H5N8 nur in Asien verbreitet. Übertragungen auf den Menschen mit dem H5N8-Subtyp seien bislang nicht bekannt, könnten aber nicht gänzlich ausgeschlossen werden, schreibt das Robert Koch-Institut in einer Einschätzung. "Beim Einsatz adäquater Schutzmaßnahmen sind Übertragungen auf den Menschen jedoch unwahrscheinlich."

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