Psychologie:"Tief in unserem Inneren sind wir noch immer Wegefinder"

Psychologie: Wie findet das Kind aus dem Labyrinth heraus? Ganz einfach: Rechte Hand an die Wand halten und loslaufen.

Wie findet das Kind aus dem Labyrinth heraus? Ganz einfach: Rechte Hand an die Wand halten und loslaufen.

(Foto: Pedro Luis Ajuriaguerra Saiz)

Dank GPS und Navi ist es heute so leicht wie noch nie, seinen Weg zu finden. Doch womöglich verlernen wir, uns selbst zurechtzufinden. Wie man seinen Orientierungssinn trainieren kann - und was Eltern beachten sollten.

Von Sebastian Herrmann

Gelbes Straßenlaternenlicht spiegelt sich in den Pfützen auf dem Asphalt. Den ganzen Tag hat es geregnet, auch jetzt, eine lange Weile nach Sonnenuntergang, schnüren Wasserfäden vom Himmel. Am Ortsausgang von Lons-le-Saunier setzt ein Auto zum Überholen an und zieht eine Heckfahne aus Sprühwasser hinter sich her. Es wird das letzte Auto für die nächsten etwa vier Stunden sein, die noch vor den drei Radlern liegen, kein Verkehr, keine Menschen weit und breit. In engen Kurven windet sich die Straße eine Steigung empor. Linkerhand blitzen letzte entfernte Lichter der Ortschaft durch die Äste nackter Büsche. Auf der nassen Straße hocken während der nächsten Kilometer Hunderte dicke Kröten, viele von Autoreifen zu Lurchbreifladen gewalzt. Weiter geht es, durch ausgestorbene Ortschaften, leere Landschaften und über verwaiste Straßen im Dunkel der Nacht. Das Ziel ist ein Hotel in Ambérieu-en-Bugey, ein Ort im Südosten Frankreichs. Die Ankunft ist für die frühen Morgenstunden anvisiert.

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