Süddeutsche Zeitung

Globaler Wandel:Wasser gibt, Wasser nimmt

Neue Stauseen, künstliche Inseln, ein schrumpfendes Meer: Der rasante Wandel des Wassers in Bildern.

Von Christoph Behrens

Der Lake Mead liegt östlich von Las Vegas und wird vom Colorado River gespeist. Da der Fluss immer weniger Wasser führt, hat der See seit 1985 etwa 220 Quadratkilometer Wasserfläche verloren. Forscher des Deltares-Instituts in den Niederlanden vermuten, dass der See daher allmählich verschwinden wird. In den Satellitenaufnahmen sind neu hinzugekommene Landflächen in grün dargestellt (hier ist Wasser verlorengegangen) - neu hinzugekommenes Wasser erscheint blau.

Große Veränderungen gibt es auch im Mississippi-Delta, südlich von New Orleans: Während im Osten Land verlorengegangen ist (blau), ist im Westen neue Fläche hinzugekommen.

Erstmals konnten die Forscher mit den Satellitenaufnahmen den Hwanggang-Staudamm in Nordkorea kartieren, der den Rimjin-Fluss an der Grenze zu Südkorea aufstaut. Der entstandene Stausee ist etwa zwölf Quadratkilometer groß. Der Staudamm führte 2009 zu einem Konflikt zwischen Nord- und Südkorea, nachdem bei einer Sturzflut sechs Fischer ums Leben gekommen waren.

Dramatisch ist die Situation am Aralsee: Die grüne Markierung zeigt an, dass der einst viertgrößte See der Erde seit 1985 etwa 28 000 Quadratkilometer Fläche verloren hat. Ein wenig Hoffnung besteht noch. Im Norden ist die Seefläche wieder etwas größer geworden. Es ist das Ergebnis eines Schutzprojekts, das versucht, die Bewässerungstechniken zu verbessern.

Künstliche Inseln vor der Küste Dubais: Auf den palmenförmigen Gebilden entstehen Immobilien für Superreiche.

Auch Singapur hat seine Stadtfläche systematisch erweitert. Der Stadtstaat kann sich praktisch nur in Richtung Meer ausdehnen, da er komplett von Wasser umgeben ist.

Das einst fruchtbare Zweistromland zwischen Euphrat und Tigris wandelt sich rasant: Im Irak sind in den vergangenen drei Jahrzehnten große Wasserflächen verlorengegangen.

Auch das Tote Meer zwischen Israel und Jordanien schrumpft immer weiter.

Neue Seen entstehen gerade im Hochland Tibets - leider. Schmelzende Gletscher sorgen für reichlich Nachschub, da die globalen Temperaturen weiter ansteigen.

Die wirtschaftliche Entwicklung Shanghais macht selbst vor dem Meer nicht Halt: Die pazifische Küste Chinas ist stark bebaut worden, so dass mehr Fläche hinzugekommen ist - trotz des steigenden Meeresspiegels.

An der Elbe in Hamburg lassen sich kleinere Veränderungen beobachten.

Das Ganges-Brahmaputra-Delta verzeichnet große Schwankungen zwischen Land und Wasser. Dafür sind vor allem natürliche Verlagerungen der Flussbetten verantwortlich.

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