Gießen:Zahl der Wolfsnachweise in Hessen erhöht sich auf 185

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Ein Wolf läuft durch ein Freigehege im Wildpark Alte Fasanerie. (Foto: Boris Roessler/dpa/Archivbild)

Die Zahl der sicheren Wolfsnachweise in Hessen hat sich 2021 im Vergleich zu den Vorjahren erneut deutlich erhöht. Das Wolfszentrum registrierte 185 nach...

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Wiesbaden (dpa/lhe) - Die Zahl der sicheren Wolfsnachweise in Hessen hat sich 2021 im Vergleich zu den Vorjahren erneut deutlich erhöht. Das Wolfszentrum registrierte 185 nach bundesweiten Vorgaben klassifizierte Nachweise, wie eine Wolfs-Expertin vom Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) auf dpa-Anfrage mitteilte. Die Kotproben, Haare, Videos und Fotos können von sesshaften oder auch durchziehenden Tieren stammen, teilweise können die Nachweise auch konkret einem bereits bekannten Tier zugeordnet werden.

Im Jahr 2020 waren es 104 sichere Nachweise gewesen, 2019 nur 51 und 2018 hatte es keinen einzigen gegeben. Die Expertin gab zu bedenken, dass die Anzahl der Nachweise nicht ausschließlich mit der Zahl der in Hessen lebenden Wölfe zusammenhänge. „Wird das aktive Monitoring zum Beispiel durch Kamerafallen oder das Suchen von DNA-Proben intensiviert, steigt auch die Anzahl der Nachweise.“

Hessen hat derzeit sechs, teilweise grenzüberschreitende Wolfsterritorien mit sesshaften Tieren, darunter ist ein Rudel mit Jungtieren nahe Rüdesheim im Rheingau. Nach Angaben des Wolfszentrums ist die Geburt von Welpen grundsätzlich dort möglich, wo zur Paarungszeit Ende Februar und Anfang März je ein reproduktionsfähiger weiblicher und männlicher Wolf gemeinsam in einem Gebiet sesshaft sind und es zur Paarung kommt.

Neben dem Rudel im Territorium Rüdesheim sei ein weiteres Paar im Territorium Ludwigsau sesshaft. „Ob tatsächlich in diesem Jahr erneut Welpen geboren werden und ob diese überleben, lässt sich jedoch nicht vorhersagen“, erläuterte das Wolfszentrum, das beim HLNUG angesiedelt ist. 2021 sei an sechs Nutztierkadavern Wolfs-DNA nachgewiesen worden, im Vorjahr waren es sieben gewesen und im Jahr 2019 waren es zwölf.

Das Wolfszentrum Hessen ist seit April 2021 der zentrale Ansprechpartner für fachliche Fragen zu Verhalten und Vorkommen des Wolfs, Ratgeber für die Vollzugs- und Förderverwaltung und verantwortet das staatliche Wolfsmonitoring. Darüber hinaus ist es Geschäftsstelle der AG Wolf, in der Verbände aus den Bereichen Weidetierhaltung, Naturschutz, Landwirtschaft, Jagd und Tierschutz zusammenkommen, um aktuelle Fragen zum Wolf in Hessen zu diskutieren.

Der Sprecher des hessischen Bauernverbandes, Bernd Weber, sagte, die Sorgen der Nutztierhalter wegen der Ausbreitung der Wölfe seien nach wie vor groß. Die Anliegen der Tierhalter müssten beim Land mehr Gehör bekommen, forderte er. Hessen brauche keine Wolfsreviere, sondern Weidetiere. Nach einem Kadaverfund dauere es außerdem oft viel zu lange, bis ein Rissgutachter vor Ort sei, um Spuren an dem toten Tier zu sichern.

© dpa-infocom, dpa:220117-99-735330/3

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