Ghana:Die Kinder vom Computerfriedhof

Verseuchter Boden, giftgeschwängerte Luft: Auf der Müllkippe in Ghanas Hauptstadt leben Tausende vom westlichen Elektroschrott - zu Lasten ihrer Gesundheit.

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Das Ende des westlichen Elektroschrotts: Von der Müllkippe in Ghanas Hauptstadt Accra leben Tausende Menschen. Sie brennen, scheiden und klauben Metallteile aus dem Zivilisationsmüll, um sie beim Schrotthändler zu verkaufen.

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Je schneller die erste Welt neue Hightechprodukte entwickelt, umso höher wachsen in der dritten Welt die Müllberge. Der Export von Giftmüll in Entwicklungsländer ist verboten, doch findige Exporteure deklarieren die Schrottladungen als Gebrauchtware. Nicht selten geben sie sie als Spende für bedürftige Einrichtungen aus.

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Dass viele der Rechner aus öffentlicher Hand stammen und noch sensible Daten tragen, ist ein kleines Übel verglichen mit den Gefahren, denen ...

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... die Kinder und Jugendlichen auf der Müllhalde ausgesetzt sind. Der zehnjährige Kwaku Prince Yeboah etwa zerlegt Tag für Tag Computermonitore, um an die dünnen Metallhalterungen zu gelangen.

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Die Scheiben der Bildschirme zerschneiden ihm immer wieder die Hände. Schlimmer noch sind jedoch Kopf- sowie Brustschmerzen und ...

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... dass kein Tag vergeht, ohne dass ihm schwindelig ist. Kein Wunder, die Monitore enthalten das Nervengift Blei, sie enthalten Kadmium, das die Lungen angreift und Krebs erregen kann sowie Barium, das unter anderem zu Gehirnschwellungen führt. Dabei sind die Ausbeute des Zehnjährigen meist nur wenige Cent.

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Vergleichsweise lukrativer ist die Arbeit der Jugendlichen, die mit Feuer die Kupferdrähte freilegen, für die die Metallhändler am meisten zahlen.

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Robert Akrah verdient auf diese Weise bis zu zwei Euro am Tag. Doch der Preis, den der 21-Jährige zahlt, ist hoch. Beim Abfackeln der Kabel entstehen hochgiftige Dioxin und Furandämpfe.

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Im Boden der Schrotthalde steckt 100 Mal mehr Blei als an anderen Stellen Accras. Auch die Konzentration weiterer Schwermetalle und Gifte in der verbrannten Erde übersteigt die Grenzwerte um ein Dutzendfaches.

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Die Luft ist mit Schadstoffen geschwängert und verteilt die Gifte über die gesamte Zwei-Millionen-Stadt. Die Behörden aber tun nichts. Überhaupt empört die Gifthalde nur sehr wenige Menschen.

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Mike Anane ist einer von ihnen. Der 45-jährige Umweltaktivist aus Ghana kämpft seit Jahren gegen den illegalen Müllhandel. Denn "was hier stattfindet", sagt er, "ist ein Verbrechen gegen die Kinder und gegen die Umwelt".

Fotos: Michael Bitala/SZ Wissen, Ausgabe 10/2008

suddeutsche.de/beu

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