Anthropologie:Der hat angefangen

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Loch im Schädel: Zahlreiche archäologische Funde deuten darauf hin, dass Menschen seit jeher auch grausam miteinander umgingen. (Foto: Jens Büttner/picture alliance / dpa)

Der Mensch ist ein gewalttätiges Wesen. Doch Wissenschaftler streiten, ob Mord und Totschlag in der Moderne ab - oder sogar zugenommen haben.

Von Angelika Franz

Was genau ihr Vergehen war, verraten die Knochen nicht. Wohl aber, wie das junge Mädchen dafür bestraft wurde. Man schnitt ihr die Nase ab, ebenso die Lippen. Ersteres hätte schon ausgereicht, um sie zu töten, berichten Archäologen und Anthropologen um Garrard Cole vom University College London in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Antiquity. Denn mit dem Schnitt verletzten die Henker eine Arterie, die Teile der Nasenschleimhaut und der Nasennebenhöhlen mit Blut versorgt. Das Mädchen erstickte vermutlich daran. Diese Art der Hinrichtung sahen die angelsächsischen Gesetze für stehlende Sklaven und Ehebrecherinnen vor.

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