Gesundheit:Krank durch Flucht

In der Mehrzahl der europäischen Staaten erhalten Flüchtlinge nicht die gleiche Gesundheitsversorgung wie die einheimische Bevölkerung. Die Weltgesundheitsorganisation fordert, diese Unterschiede in der Behandlung abzubauen.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO fordert eine bessere Gesundheitsversorgung für Flüchtlinge in Europa. Nur in 15 von den 53 Ländern, die der Region zugerechnet werden, haben Asylsuchende den gleichen Zugang zum Gesundheitssystem wie die einheimische Bevölkerung. Dazu gehören Österreich, die Türkei und Großbritannien. In Deutschland und in Ungarn hätten sie dagegen nur Anspruch auf eine Notversorgung. Menschen, die ihre Heimat verlassen, haben in der Regel einen guten Gesundheitszustand, betont die WHO. Doch ungünstige Lebensbedingungen auf der Flucht oder bei der Ankunft in der neuen Heimat machen sie empfänglich für gesundheitliche Leiden. So infiziere sich ein großer Teil der Flüchtlinge und Migranten erst in den Ankunftsländern mit Krankheitserregern. Entgegen der weitverbreiteten Meinung gebe es nur ein geringes Risiko, dass sie übertragbare Krankheiten einschleppen. Migranten und Flüchtlinge machen knapp zehn Prozent der europäischen Bevölkerung aus. Allerdings ist die Verteilung ungleich: In Malta liegt der Anteil der Migranten bei 45 Prozent, in Albanien bei lediglich zwei Prozent.

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