Geschichte - Weimar:Grabungen auf früherem KZ-Gelände führen zu weiterem Stollen

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Weimar/Erfurt (dpa/th) - Grabungen in einem Steinbruch auf dem Gelände der KZ-Gedenkstätte Buchenwald haben zu einem zweiten bislang nicht bekannten Stollen geführt. Voruntersuchungen hatten Hinweise auf den Hohlraum gegeben, wie die Sprecherin des Thüringischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie, Anja Endrigkeit, am Dienstag erklärte.

Zuvor hatte der MDR berichtet, der die Grabungen angestoßen und begleitet hat. Ein mittlerweile gestorbener Journalist der Rundfunkanstalt hatte zuvor über viele Jahre zu den gegen Ende des Zweiten Weltkrieges angelegten Stollen im Steinbruch des damaligen Konzentrationslagers bei Weimar recherchiert. Der am Montag freigelegte Stollen soll dem MDR-Bericht zufolge innen gut ausgebaut, aber leer sein. Fachleute hatten sich demnach am Dienstag, nachdem der Stollen zuvor abgesichert worden war, umgesehen.

Bereits am 2. Oktober waren Experten bei wissenschaftlichen Untersuchungen auf dem Gelände auf einen bisher verborgenen Bunker gestoßen. Auch dieser war leer gewesen. Fachleute vermuten, dass der Bunker zum Schutz vor Luftangriffen gebaut worden sein könnte.

Nach der Befreiung des KZ hatte die US-Armee 1945 zwei der Stollen geöffnet und darin befindliches NS-Raubgut geborgen. Schon lange gibt es Spekulationen darüber, dass mehr NS-Raubgut in weiteren Stollen versteckt sein könnte.

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