Geschichte - Schwerin:Gedenken an Opfer des Holocaust: Mahnung zu Wachsamkeit

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Schwerin (dpa/mv) - Politiker mehrerer Parteien und Verbandsvertreter haben anlässlich des Gedenktages für die Opfer des Holocaust an diesem Mittwoch (27. 1.) zu steter Wachsamkeit und zur Verteidigung der Demokratie aufgerufen. Die Erinnerung an die Verbrechen der Nationalsozialisten sei Mahnung, "in all unseren Bemühungen gegen Hass und Gewalt nicht nachzulassen", betonte Justizministerin Katy Hoffmeister (CDU). Antisemitismus dürfe in einer toleranten und weltoffenen Gesellschaft keinen Millimeter Platz finden. Hoffmeister vertritt am Mittwoch die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns bei der Gedenkveranstaltung im Bundestag in Berlin.

Auch im Landtag soll in der Sitzung am Mittwoch mit einer Schweigeminute an die Opfer des Nazi-Regimes erinnert werden. Für den Nachmittag sei geplant, dass Landtagspräsidentin Birgit Hesse im Namen des Parlaments an der Mahn- und Gedenkstätte "Die Mutter" in Raben Steinfeld südlich von Schwerin einen Kranz niederlegt, teilte ein Sprecher mit.

"Wir erinnern an diesem Tag an die Millionen Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft: an Juden, an Sinti und Roma, Kriegsgefangene, Oppositionelle, an die Opfer der "Euthanasie"-Morde", sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD). Es müsse alles getan werden, dass sich das, was damals geschah, nicht wiederholt. Doch erfülle es sie mit Sorge, dass Antisemitismus, Rassismus und Menschenverachtung auch in der heutigen Gesellschaft wieder verbreitet seien. "Daraus ergibt sich die Verpflichtung für alle demokratischen Kräfte in unserem Land, die Würde jedes einzelnen Menschen zu wahren und zu schützen", betonte Schwesig.

Auch die Vorsitzende der Linksfraktion im Landtag, Simone Oldenburg, forderte dazu auf, sich mit aller Kraft zu engagieren gegen jede Form von Antisemitismus, gegen Hass und Hetze, die Andersdenkenden und Andersgläubigen entgegenschlagen. "Wir müssen deutlich machen: Deutschland und Mecklenburg-Vorpommern sind friedlich, weltoffen und tolerant", sagte Oldenburg. Aufklärung und Bildung seien dabei die beste Präventionsstrategie gegen Intoleranz und Hass.

Der Landesvorsitzende des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, Friedrich Wilhelm Bluschke, mahnte ebenfalls zu Wachsamkeit und Engagement. "Fast täglich erleben wir Hetze und Gewalt im Internet oder auf der Straße. Die Grenzen des Sagbaren haben sich weiter verschoben, hinein in Bereiche, die wir längst überwunden glaubten. Das dürfen wir nicht hinnehmen", forderte Bluschke. Es gelte, jeder Form von Diskriminierung entschieden entgegenzutreten.

© dpa-infocom, dpa:210126-99-177174/2

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