Geschichte - Saarbrücken:Landeshistorikerin: Spuren von Napoleon an der Saar

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Eine Napleon-Statue von Charles-Emile Seurre steht im Ehrenhof des "Hôtel des Invalides". Foto: Christian Böhmer/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Saarbrücken (dpa/lrs) - Am 200. Todestag von Napoleon Bonaparte hat die saarländische Landeshistorikerin Gabriele Clemens am Mittwoch an das Wirken des Franzosen in der Region erinnert. "Als Napoleon im November 1799 an die Macht kam, waren die wichtigsten Reformen an der Saar bereits eingeführt worden", sagte die Professorin für neuere Geschichte und Landesgeschichte der Universität des Saarlandes.

Von grundlegender Bedeutung seien etwa die Gleichheit aller vor Gericht und die Emanzipation der Juden sowie die Reform des Steuersystems und die Abschaffung der Feudalrechte gewesen. Durch die Eingliederung des Linksrheinischen in die Republik stand Kaufleuten ein Markt mit rund 25 Millionen Konsumenten offen. "Die Grenzen der Kleinstaaterei waren zumindest in westlicher Richtung aufgehoben. Die katholische Kirche und der Adel wurden entmachtet und verloren ihren Feudalbesitz."

Napoleon habe diese Errungenschaften übernommen. "Während seiner Herrschaft begann trotz ständiger Kriege der wirtschaftliche Aufstieg der Region", unterstrich die Landeshistorikerin. Zudem habe es mehr Möglichkeiten für politische Teilhabe als zuvor und danach gegeben.

Nach 1815 hätten Saarländer und Pfälzer dafür gekämpft, diese Rechte behalten zu dürfen. "Und Preußen und Bayern, welche Gebiete im Linksrheinischen auf dem Wiener Kongress gewonnen hatten, waren so klug, an diesen Errungenschaften nicht zu rühren", erinnerte Clemens. Napoleon starb am 5. Mai 1821 auf der Atlantikinsel Sankt Helena.

© dpa-infocom, dpa:210505-99-479659/2

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