Geschichte - Potsdam:Nooke: Interesse an Aufarbeitung von DDR-Unrecht ungebrochen

Brandenburg
Maria Nooke bei einem Termin. Foto: Patrick Pleul/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Potsdam (dpa/bb) - Auch drei Jahrzehnte nach dem Mauerfall ist das Interesse der Brandenburger an der Aufarbeitung von DDR-Unrecht nach Einschätzung der Landesbeauftragten Maria Nooke ungebrochen. In den vergangenen zwei Jahren hätten mehr als 800 Bürger erstmals den Kontakt zu ihrer Behörde gesucht, sagte die Brandenburger Beauftragte zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur am Montag bei der Übergabe des Tätigkeitsberichts 2018/2019 an Landtagspräsidentin Ulrike Liedtke. Insgesamt habe es mehr als 6000 Kontakte zu Ratsuchenden gegeben, noch etwas mehr als im vorigen Berichtszeitraum.

Die Bürger suchten Unterstützung bei der Einsichtnahme in Stasi-Akten, in Fragen der politischen Rehabilitierung oder bei Anträgen zu finanziellen Hilfen wegen gesundheitlicher Folgeschäden nach politischer Verfolgung, berichtete Nooke.

Im Streit um die künftige Ansiedlung des Stasi-Unterlagen-Archivs machte Nooke einen Kompromissvorschlag: Sinnvoll sei neben der "bewährten Außenstelle Frankfurt (Oder)" ein zweiter Standort mit der Schwerpunktsetzung Beratung, Auskunft und Information in der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus, meinte die Aufarbeitungsbeauftragte. So könne man "die strukturelle Schlechterstellung durch nur eine Außenstelle in Brandenburg" verbessern.

Der Bundestag hatte im vergangenen Jahr beschlossen, dass die geretteten Akten des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) aus DDR-Zeiten in das Bundesarchiv überführt und dort verwaltet werden sollen. Künftig soll es pro Ost-Land nur noch einen Archivstandort geben - aus zwölf Außenstellen sollen fünf werden. Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hatte erklärt, sowohl Frankfurt (Oder) als auch Cottbus seien geeignete Standorte.

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