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Geschichte - Neubrandenburg:Namenstropfen-Kunst: Stadt erinnert an KZ-Außenlager

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Neubrandenburg (dpa/mv) - An das Schicksal von rund 7000 Häftlingsfrauen soll von diesem Freitag an eine "Namenstropfen"-Installation in einem Waldgebiet bei Neubrandenburg erinnern. Das Kunstwerk zum KZ-Außenlager Waldbau Neubrandenburg ist Bestandteil eines Geschichtsprojektes der Stadt Neubrandenburg und der Initiative RAA MV, wie die Organisatoren am Dienstag mitteilten. An diesem Freitag werden rund 100 Freiwillige in dem Waldgebiet erwartet, die dort Wege freilegen, das teils zugewachsene Gelände wieder begehbar machen und die Installation aufstellen sollen. Im Vorfeld hätten Schüler bereits die Biografien vieler Frauen aus jener Zeit erforscht.

Die "Namenstropfen" bestehen aus tropfenähnlichen Gläsern, die die Daten der Frauen tragen. Die Installation stammt von der Künstlerin Imke Rust. Das Waldbau-Lager im Nemerower Holz galt als eines der größten Außenlager des Frauen-Konzentrationslagers Ravensbrück bei Fürstenberg (Brandenburg). Nach Angaben von Historikern waren auf rund 50.000 Quadratmetern bis zu 7000 Frauen untergebracht, die in der Rüstungsproduktion Zwangsarbeit verrichten mussten.

Viele überlebten dies nicht. Der Betrieb Mechanische Werkstätten Neubrandenburg GmbH (MWN) lieferte damals Teile für Raketen und für Gewehre und galt als größte Rüstungsfirma in der Region.

© dpa-infocom, dpa:210928-99-391007/2

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