Geschichte - Hamburg:Erinnerungen von Überlebenden zum Holocaust-Gedenktag

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Hamburg (dpa/lno) - Ihre Eltern sind im Konzentrationslager Treblinka von den Nationalsozialisten ermordet worden. 1939 kamen Peggy Parnass und ihr Bruder mit einem Kindertransport nach Schweden und überlebten so den Holocaust. Seit ihrer Rückkehr nach Deutschland engagiert sich Peggy Parnass als Gerichtsreporterin, Journalistin und Schauspielerin für Frauen- und Schwulenrechte und gegen das Vergessen. Im Februar wird der 92-Jährigen die Ehrendenkmünze in Gold vom Hamburger Senat verliehen. Zum Holocaustgedenktag am 27. Januar ist sie mit Landesrabbiner Shlomo Bistritzky Gast in der Law School (19.00 Uhr) und erzählt aus ihrem Leben.

Auch in der Hauptkirche St. Michaelis wird an die Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Zum 75. Jahrestag wird die Autorin Dagmar Fohl (18.00 Uhr) aus ihrem neuen Roman "Frieda" lesen. Der Roman schildert das Leben und Schicksal der Malerin Elfriede Lohse-Wächtler (1899-1940), die in einer Lebenskrise den menschenverachtenden Umgang mit psychisch kranken Menschen im Nationalsozialismus erleben und erleiden musste. Im Mahnmal St. Nikolai wird es eine ökumenische Andacht geben (18.30 Uhr), anschließend wird die Ausstellung "Im Reich der Nummern, wo die Männer keine Namen haben" über das Konzentrationslager Sachsenhausen eröffnet.

Von den mehr als 100 000 Gefangenen des NS-Regimes, die in dem Hamburger Konzentrationslager Neuengamme zwischen 1938 und 1945 inhaftiert waren und Zwangsarbeit leisten mussten, starben mindestens 50 000 infolge unmenschlicher Arbeits- und Lebensbedingungen und bei den anschließenden Todesmärschen. Vor allem in den 1970er- und 1980er-Jahren wurden von der Gedenkstätte Gespräche mit ehemaligen Häftlingen geführt. Die gesammelten Berichte geben Einblicke in das Leben unter den menschenverachtenden Bedingungen. Der Künstler Michael Batz hat daraus eine szenische Lesung erstellt, die bereits am Sonntag (17.00 Uhr) im Hamburger Rathaus präsentiert wird.

Der HSV weiht am Montag (17.00 Uhr) auf der Rampe Nord Ost des Volksparkstadions eine Gedenktafel für die Opfer des Nationalsozialismus aus der HSV-Familie ein. Nach einer Einführung durch Niko Stövhase, dem Leiter des HSV-Museums, wird die Gedenktafel enthüllt. Sie erinnert unter anderem an HSV-Hockeyspielerin Margarete Zinke, die 1945 im KZ Neuengamme ermordet wurde.

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