Geschichte - Hamburg:Bürgermeister Tschentscher unterstützt Synagogenneubau

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Hamburg (dpa/lno) - Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) unterstützt die Bemühungen für einen Wiederaufbau der von den Nationalsozialisten zerstörten Bornplatzsynagoge. "Das wäre ein starkes Zeichen für das jüdische Leben in Hamburg", sagt Tschentscher dem "Spiegel". Zunächst solle es eine Machbarkeitsstudie zur Gestaltung der Synagoge und ihrer Nutzung als künftiges jüdisches Zentrum geben. Dafür stellte Tschentscher auch finanzielle Unterstützung in Aussicht: "Wir sprechen derzeit darüber, wie die weitere Förderung der jüdischen Gemeinde gestaltet wird, dabei geht es auch um den Neubau einer Synagoge."

Der historische Sakralbau im neo­romanischen Stil galt als Wahrzeichen des einst reichen jüdischen Lebens in Hamburg und war die größte Synagoge Norddeutschlands mit Platz für 1200 Gläubige. Im Zuge der Pogrome des 9. November 1938 wurde sie von NS-Schergen verwüstet und schwer beschädigt. Bis heute mahnt ein großer leerer Platz an die einstige Synagoge im Grindelviertel.

"Wir begrüßen es sehr, dass sich nun auch Hamburgs Erster Bürgermeister, Peter Tschentscher, für den Bau einer Synagoge am Bornplatz ausspricht und eine Machbarkeitsstudie dazu anregt", erklärte Grünen-Fraktionschef Anjes Tjarks. Auch vor dem Hintergrund des anstehenden Gedenktages am 9. November sei dies ein wichtiges Signal. "Es geht hier um viel mehr als ein bauliches Ausrufezeichen, es geht um das Sicht- und Erlebbarmachen jüdischen Lebens in Hamburg." Gleichzeitig wies Tjarks darauf hin, dass die Grünen die Diskussion vor gut zwei Wochen in der Bürgerschaft angestoßen hätten.

Ähnlich zustimmend äußerte sich die FDP. "Die Ankündigung, finanzielle Mittel für eine Machbarkeitsstudie zur Verfügung zu stellen, ist ein erstes Signal für einen Wiederaufbau", erklärte die Fraktionsvorsitzende Anna von Treuenfels-Frowein. Alle Projektpartner müssten frühzeitig in die Planung einbezogen werden. "Die FDP-Fraktion wird in der Bürgerschaft für eine interfraktionelle Initiative werben."

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