Geschichte - Frankenberg/Sa.:Gedenkstätte in ehemaligem KZ: Stadt startet Ideenwettbewerb

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Frankenberg (dpa/sn) - Die Stadt Frankenberg hat einen internationalen Ideenwettbewerb zur Gestaltung der Gedenkstätte in dem ehemaligen Konzentrationslager Sachsenburg ausgelobt. Ziel sei es vor allem, die auf dem Gelände liegende sogenannte Kommandantenvilla zu sichern und als Teil der zu errichtenden Gedenkstätte umzugestalten, teilte die Stadt im Landkreis Mittelsachsen am Samstag mit. Sie sei in einem baulich sehr schlechten Zustand, während der andere Gebäudebestand auf dem Areal nahezu erhalten sei.

Eine alte Fabrikantenvilla - die sogenannte "Kommandantenvilla" - sei von 1933-1937 das zentrale Element der NS-Macht in dem Lager gewesen, hieß es. Aufgabe des Wettbewerbes ist es, Ideen und Konzepte vorzulegen, mit deren Hilfe die baulichen Reste der Villa als bedeutender Teil der zu errichtenden Gedenkstätte dauerhaft erhalten bleiben können.

Architekten, Künstler und interdisziplinäre Teams können ihre Vorschläge bis zum 30. Oktober einreichen. Für den 1. September sei ein Kolloquium geplant, teilte die Stadt weiter mit.

Im Konzentrationslager Sachsenburg waren von 1933 bis 1937 etwa 10 000 Menschen, darunter Juden, Geistliche und Andersdenkende, inhaftiert. Es galt als Vorläufer von späteren Konzentrationslagern wie Buchenwald und Sachsenhausen. Ende 1937 wurden die letzten Häftlinge nach Buchenwald gebracht. Danach wurde das Gelände einer ehemaligen Spinnerei bis 1900 wieder als Produktionsstandort genutzt.

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