Süddeutsche Zeitung

Geschichte - Dresden:Sachsens Online-Gedächtnis wächst: Millionengrenze erreicht

Dresden (dpa/sn) - Das Sächsische Staatsarchiv will bis Ende des Jahres etwa 30 Millionen historische Dokumente aus seinen Beständen digital aufbereitet haben. Damit wären sechs Prozent des Gesamtbestandes digitalisiert. Bei der Zahl der online abrufbaren Bilddateien wurde nach Angaben des Innenministeriums gerade die Millionengrenze erreicht. Die zum Teil mit Hilfe der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) erstellten digitalen Angebote seien für alle Nutzer kostenlos zugänglich.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Dresden (dpa/sn) - Das Sächsische Staatsarchiv will bis Ende des Jahres etwa 30 Millionen historische Dokumente aus seinen Beständen digital aufbereitet haben. Damit wären sechs Prozent des Gesamtbestandes digitalisiert. Bei der Zahl der online abrufbaren Bilddateien wurde nach Angaben des Innenministeriums gerade die Millionengrenze erreicht. Die zum Teil mit Hilfe der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) erstellten digitalen Angebote seien für alle Nutzer kostenlos zugänglich.

Um noch mehr ins Internet bringen zu können, fehlt es auch an der technischen Infrastruktur etwa zur Aufbereitung und Präsentation der riesigen Datenmengen, sagt Staatsarchiv-Leiterin Andrea Wettmann. An der Behebung dieser Probleme werde aber gearbeitet.

Bei vielen schon verfügbaren Digitalisate stehen Datenschutz und Urheberrecht einer freien Nutzung entgegen. Das Problem haben laut Wettmann alle Archive in Deutschland. "Wir wollen die Digitalisate von geschütztem Archivgut auf Antrag zunächst in den Lesesälen bereitstellen."

Die Digitalisierung selbst wird sich laut Wettmann künftig verlangsamen. "Bisher wurde sehr viel vom Sicherungsfilm digitalisiert, nun vom Original und das dauert länger und braucht besonders qualifizierte Dienstleister." Zudem sei der Fortschritt auch abhängig von Personal und Geld. Die jährliche Finanzierung dafür sei mit 200 000 Euro gegenüber den vier Jahren zuvor mehr als halbiert. Und das Staatsarchiv sei auch nicht mehr von anderen Fachaufgaben entlastet, um sich auf die Digitalisierung zu konzentrieren.

Nach Angaben von Wettmann herrscht allerdings Einigkeit unter den Fachleuten, dass ohnehin nur 10 bis 20 Prozent der Bestände in Archiven digitalisiert werden muss - und kann. "Wir haben 110 Kilometer Archivgut, es wäre viel zu teuer, auch an Aufwand und Nutzen gemessen." Nötig sei das es vor allem für Dokumente von großem überregionalem Interesse. Kopien vom Archivgut aus Papier oder Pergament her- und ins Internet zu stellen, sei "ein wenig die Kür".

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-190902-99-703450
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
Direkt aus dem dpa-Newskanal