Geschichte - Berlin:Urenkel von Walter Ulbricht: Kaum über ihn gesprochen

Berlin
Walter Ulbricht, aufgenommen in Ostberlin (DDR) während einer Rede. Foto: picture alliance / Konrad Giehr/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Berlin (dpa) - Ein neues Buch setzt sich mit dem einstigen DDR-Politfunktionär Walter Ulbricht (1893-1973) auseinander. Die rund 350 Seiten umfassende Recherche seines Urenkels Florian Heyden erscheint am (heutigen) Donnerstag. Heyden, der in der Schweiz lebt und arbeitet, hat seinen Urgroßvater nicht mehr selbst kennengelernt. Laut Verlag edition ost ging der Manager für "Walter Ulbricht Mein Urgroßvater" in deutschen, russischen und britischen Archiven auf Spurensuche und befragte Angehörige.

Ulbricht ging mit der Lüge "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten", in die Geschichte ein. Kurz danach begann am 13. August 1961 der Bau der Mauer, die die deutsche Teilung bis zum 9. November 1989 zementierte.

Im Buch geht es neben dem politischen Werdegang Ulbrichts um seine Familie. Dort sei kaum über ihn gesprochen worden, so der Autor. Er legt offen, dass der Kontakt des ersten Mannes im DDR-Staat zu seinen beiden Töchtern in Westdeutschland und Paris nie abriss - während SED-Genossen keine Kontakte ins westliche Ausland haben durften.

Urenkel Heyden zeichnet das Bild eines Berufspolitikers, dessen Leben ein ewiger Wettkampf zwischen Privatem und Pflichterfüllung gewesen sei. Fast immer habe die Partei gewonnen, Walter sei ein treuer Parteisoldat gewesen, heißt es im Buch.

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