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Geschichte - Berlin:Berlins Kultursenator Lederer will 8. Mai als Feiertag

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Berlin (dpa) - Berlins Kultursenator Klaus Lederer hat sich für den 8. Mai als bundesweiten Feiertag ausgesprochen. Der Tag von Kriegsende und Befreiung 1945 müsse ein größeres Gewicht bekommen, sagte der Linke-Politiker am Montag in Berlin. "Der Tag des endgültigen Sieges über das verbrecherische System, das so vollständig mit jedem Humanismus gebrochen hat, so entsetzliche viele singuläre Verbrechen begangen hat, sollte in jedem Jahr als gesetzlicher Feiertag begangen werden", sagte Lederer.

Mit der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht endete 1945 der Zweite Weltkrieg. Zum 75. Jahrestag ist der 8. Mai in diesem Jahr ein Feiertag in Berlin. "Es gibt keinen besseren Ort, um den Sieg über den Faschismus zu feiern", sagte Lederer.

Entgegen ursprünglichen Planungen wird es in Folge der Corona-Pandemie zur Erinnerung aber keine großen Veranstaltungen am Brandenburger Tor und an anderen historischen Orten in Berlin geben. Die dort vorgesehenen Projekte wurden abgesagt. Als Alternative ist vom 2. Mai bis zum 2. September die virtuelle Ausstellung "Nach Berlin" vorgesehen.

Am 2. Mai 1945 endete mit der Kapitulation Berlins vor den sowjetischen Truppen der Kampf um die Hauptstadt. Der 8. Mai markiert mit der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht die Befreiung Deutschlands und das Kriegsende in Europa. Am 2. September ging dann mit der Kapitulation Japans der Zweite Weltkrieg zu Ende.

"Wir mussten einiges ändern, konnten aber an vielen Stellen digitalisieren", sagte Moritz van Dülmen, Geschäftsführer der Kulturprojekte Berlin. So können über eine App historische Orte von ihrem heutigen Erscheinungsbild umgewandelt werden in das Berlin der Kriegsjahre und des Kriegsendes. Analog wird am 8. Mai ein Dank in den Sprachen der vier Siegermächte am Brandenburger Tor zu sehen sein.

Nach Angaben von Projektleiterin Simone Leimbach wurden für die digitale Ausstellung unter anderem 20 Storylines entwickelt, die von Originalschauplätzen wie Reichstagsgebäude, Brandenburger Tor, Alexanderplatz oder der KZ-Gedenkstätte Sachsenhausen ausgehen. Integriert wurden zudem Zeitzeugenberichte und mehr als 250 historische Aufnahmen.

Ebenfalls abgesagt ist bereits der zentrale Staatsakt vor dem Reichstagsgebäude. Dort sollte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier vor zahlreichen Gästen aus dem Ausland an Kriegsende und Befreiung erinnern.

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