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Geschichte - Asbach-Sickenberg:Grenzmuseen gedenken des Berliner Mauerbaus vor 60 Jahren

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Geisa/Mödlareuth (dpa/th) - Mit einer Kranzniederlegung an der Gedenkstätte Point Alpha wurde am Gedenktag zum Bau der Berliner Mauer unter anderem der mindestens 140 Menschen, die beim Grenzübertritt allein in Berlin ums Leben kamen, gedacht. Die Berliner Mauer sei das Symbol für die Macht, aber auch die Ohnmacht des SED-Regimes, sagte der anwesende Vorsitzende der CDU Thüringen, Christian Hirte. Die Erinnerung an die Unterdrückung sei auch eine Erinnerung an die Überwindung - "und daran, die damals gewonnene Freiheit auch weiterhin zu verteidigen".

Der Bau begann am 13. August 1961 - fast 30 Jahre zog sich daraufhin eine 1400 Kilometer lange, scharf bewachte, mit Stacheldraht, Sperrgittern, Minen und Selbstschussanlagen ausgestattete Grenze durch Deutschland. Auch Thüringen war durch mehr als 760 Kilometer von der Bundesrepublik abgeriegelt. An der innerdeutschen Grenze waren laut Bundesregierung mindestens 260 Todesopfer zu beklagen.

Auch im Grenzlandmuseum Eichsfeld wurde mit einer Kranzniederlegung der Opfer des DDR-Regimes gedacht. "Diese 60 Jahre Mauerbau müssen im Zusammenhang mit dem Grenzregime gesehen werden", sagte Museumsleiterin Mira Keune. Bereits 1952 sei die Grenze der DDR zur Bundesrepublik geschlossen worden. "Das ist ganz wichtig zu betrachten und einzuordnen aus unserer Sicht."

Der Mauerbau sei zudem nicht auf Berlin beschränkt gewesen. Mit ihm einhergegangen sei der weitere Ausbau und die verstärkte Militarisierung der innerdeutschen Grenze und des DDR-Grenzregimes. Über das gesamte Wochenende sollen daher in Teistungen weitere Veranstaltungen folgen, die auf diese Ereignisse hinweisen. Im Deutsch-Deutschen Museum Mödlareuth gab es eine Veranstaltung zum Thema Erinnerungskultur.

Im Grenzmuseum Schifflersgrund habe man sich aufgrund der Corona-Pandemie "gegen größere Veranstaltungen und stattdessen für mehrere kleinformatige Angebote entschieden", sagte Leiter Christian Stöber. Einzelne Führungen und Wanderungen etwa sollen jeweils entlang des längsten erhaltenen Teilstücks der ehemaligen innerdeutschen Grenze führen. Knapp ein Kilometer der Grenze mit Zaun, Kolonnenweg und Beobachtungsturm ist hier im Original zu sehen.

© dpa-infocom, dpa:210813-99-833854/2

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