Geschichte:Wie riecht das Schlachtfeld von Waterloo?

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Schießpulver, Pferde, Leder, nasse Erde und Angstschweiß: So roch es auf dem Schlachtfeld von Waterloo. (Foto: Ken Welsh; via www.imago-images.de/imago images / Design Pics)

Lavendelgeruch und Leichengestank: Wie Wissenschaftler Gerüche aus der Vergangenheit rekonstruieren - und Museumsbesuche sinnlicher machen wollen.

Von Angelika Franz

Wer in den 1970er-Jahren aufgewachsen ist, kennt noch die längst verlorenen Gerüche dieser Dekade. Die Dieselwolken, die in der Straße hängen blieben, wenn ein Auto schon lange um die Ecke verschwunden war. Im Winter die schwelenden Koksbriketts in den Öfen der Backsteinsiedlungen großer Städte. Die Schwaden von Zigaretten- oder Pfeifenrauch, wo immer Erwachsene sich aufhielten, oft vermischt mit dem scharfen Aroma von Filterkaffee. Der durchdringend süßliche Lavendelduft alter Damen. Keine Straße riecht heute noch nach Diesel und Kohlefeuern, kein Gebäude mehr nach Zigarettenrauch. Lavendelseife liegt zwar immer noch in den Regalen der Drogerien und Reformhäuser, doch ihr Duft ist längst deutlich dezenter als Anno 1975. Die Gerüche von damals sind endgültig verflogen.

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