Alexander Gerst:Landung auf der Erde nach drei Stunden Flug

Gerst Rückkehr ISS Sojus

Die Sojus-Raumkapsel mit dem deutschen Astronauten Alexander Gerst an Bord.

(Foto: dpa)
  • Nach einem knapp dreieinhalbstündigen Flug landete die Sojus-Kapsel mit Gerst an Bord in Kasachstan.
  • Der deutsche Astronaut lebte mehr als sechs Monate auf der Internationalen Raumstation ISS.

Nach fast 200 Tagen im All ist der deutsche Astronaut Alexander Gerst mit zwei weiteren Raumfahrern wieder sicher auf der Erde gelandet. Seine Sojus-Raumkapsel schlug am Donnerstag gegen 6.00 Uhr (MEZ) planmäßig in der Steppe von Kasachstan in Zentralasien auf. Das zeigten Live-Bilder der US-Raumfahrtbehörde Nasa. Mit an Bord waren der Russe Sergej Prokopjew und seine US-Kollegin Serena Auñón-Chancellor. Der Rückflug von der Internationalen Raumstation ISS dauerte mehr als drei Stunden.

"Es gibt eine Landung. Willkommen zu Hause", twitterte die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos. Zuvor war die Kapsel mit den drei Raumfahrern auf den Nasa-Bildern als winziger Punkt am Himmel zu sehen. Danach schwebte sie an einem Fallschirm hoch über der Wolkendecke - im Hintergrund die Morgensonne. Am Boden über der schneebedeckten Steppe Kasachstans schwebte ein Hubschrauber mit dem Rettungsteam an Bord.

Die Sojus-Kapsel war in der Nacht zum Donnerstag gegen 02.40 Uhr (MEZ) planmäßig von der ISS abgedockt. Die Raumstation flog da gerade rund 400 Kilometer über dem Südosten der Mongolei. Der Flug zur Erde dauerte rund dreieinhalb Stunden.

Vor dem Abdocken hatte es ein kleineres Problem mit einem Kommunikationskabel von Prokopjew gegeben. Das Kontrollzentrum der US-Raumfahrtbehörde Nasa stufte das Problem aber nicht als schwerwiegend ein und auch die drei Astronauten stimmten einem Abflug trotzdem zu.

Nach mehreren Monaten im All brauchen die Raumfahrer zunächst Hilfe, um aus der Kapsel zu gelangen. Wegen der Schwerelosigkeit sind die Muskeln erschlafft, und der Körper muss sich erst wieder an die Erdanziehung gewöhnen. Gerst war am 6. Juni zur ISS aufgebrochen. Es war seine zweite Mission.

Weihnachten bei der Familie

Der 42-Jährige aus dem baden-württembergischen Künzelsau hatte Anfang Oktober als erster Deutscher das Kommando auf der ISS übernommen. Am Dienstag übergab er es an seinen russischen Kollegen Oleg Kononenko. Der Kosmonaut war vor zweieinhalb Wochen mit der US-Astronautin Anne McClain und dem Kanadier David Saint-Jacques auf der ISS angekommen. Sie sollen dort sechs Monate bleiben.

Gerst soll noch am Vormittag von Kasachstan nach Deutschland weiterreisen und wird um 20.45 Uhr am Flughafen Köln/Bonn erwartet. Der 42-jährige war am 6. Juni zur ISS aufgebrochen. Es war seine zweite Mission auf dem Außenposten der Menschheit.

Nach seiner Rückkehr könnte Gerst Weihnachten bei der Familie feiern. "Ja, er hat an den Feiertagen frei, lediglich Sport und Training zum Zwecke der Regenerierung und Rehabilitation müssen durchgeführt werden", sagte ein Sprecher des Europäischen Astronautenzentrums. Am 27. Dezember gehe es dann weiter mit seinen anderen Tätigkeiten. Dazu zählt etwa die Wiederholung von Experimenten, zu denen in seiner Zeit auf der Internationalen Raumstation ISS Daten erhoben wurden.

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