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Gefahr Klimawandel:Forscher befürchten Krankheit und Hunger

"Größtes Gesundheitsrisiko im 21. Jahrhundert": Nicht nur Eisbären und Korallen werden durch die Erderwärmung ernsthaft gefährdet - sondern auch der Mensch.

Der Klimawandel stellt nach Ansicht britischer Experten die größte Gesundheitsgefahr für die Menschheit im 21. Jahrhundert dar.

Selbst konservativste Schätzungen über die Auswirkungen der Erderwärmung auf die Gesundheit von Menschen weltweit seien "zutiefst beunruhigend und verlangen nach einem Eingreifen", hieß es in in einem gemeinsamen Bericht des University College in London (UCL) und des Medizinjournals The Lancet.

Die globale Erwärmung bringe andere Infektionsmuster oder neue Ausbreitungsgebiete für Krankheiten hervor, die von Insekten übertragen werden. Zudem werden zunehmend mehr Menschen an Hitzewellen sterben, heißt es in der Studie.

Demnach gefährde der Klimawandel auch die Versorgung mit sauberen Wasser und Nahrung, was zu Unterernährung und Durchfallerkrankungen führen könne. Zudem seien die Menschen durch zunehmende Wetterextreme wie Wirbelstürme bedroht.

"Der Klimawandel ist ein Gesundheitsthema, das Milliarden von Menschen angeht. Es ist nicht nur ein Umweltproblem, das sich um Eisbären oder Abholzung dreht", sagte UCL-Professor Anthony Costello. Die Auswirkungen würden auf der ganzen Welt zu spüren sein. "Und nicht in einer fernen Zukunft, sondern noch zu unseren Lebzeiten und zu den Lebzeiten unserer Kinder."

Costello warnte vor den Vorwürfen künftiger Generationen, die die heutige Untätigkeit im Kampf gegen den Klimawandel moralisch verdammen würden. Die Wissenschaftler pochten auf schnelle Maßnahmen gegen den Ausstoß von Treibhausgasen und die Abholzung der Regenwälder.

Zudem müssten Gesundheitsbehörden, Politik und die Wissenschaft eng zusammenarbeiten, um die negativen Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit einzudämmen.

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AFP/dpa/gal
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