Ein im Zweiten Weltkrieg von einem deutschen U-Boot versenktes britisches Frachtschiff mit 200 Tonnen Silberbarren an Bord ist offenbar im Nordatlantik aufgespürt worden. Das US-Schatzsucherunternehmen Odyssey Marine Exploration bestätigte den Fund. Die "SS Gairsoppa" liegt den Angaben zufolge in 4700 Metern Tiefe etwa 500 Kilometer vor der irischen Küste.
Laut Aufzeichnungen hatte das Silber 1941 einen Wert von 600.000 Pfund. Zum heutigen Preis könnte die Ladung mehr als 150 Millionen Euro wert sein. Sollte das Silber, dessen Existenz aus alten Dokumenten hervorgeht, tatsächlich gefunden werden, wäre das nach Angaben des Unternehmens der größte Fund von Edelmetall in einem Schiffswrack, den es jemals gegeben hat.
Das Schiff war während des Zweiten Weltkriegs für das britische Ministerium für Kriegstransporte im Einsatz. Einem Bericht des Senders BBC zufolge war es im Februar 1941 auf dem Rückweg von Indien. Weil der Treibstoff knapp geworden war, hatte die Mannschaft versucht, Irland zu erreichen. Ein deutsches U-Boot entdeckte es jedoch und eröffnete das Feuer. Nur ein Mitglied der 85-köpfigen Crew überlebte.
Odyssey Marine Exploration hat das Wrack eigenen Angaben zufolge mit Hilfe von Robotern geortet. Die Firma dürfte gemäß eines Abkommens mit der britischen Regierung 80 Prozent des Silberschatzes behalten, der Rest ginge an die Behörden. Die Bergung solle im Frühjahr beginnen.
Die Schatzsucher könnten den Erfolg gut gebrauchen. Vor wenigen Tagen hatte ein Gericht in den USA entschieden, dass 17 Tonnen Silber, die das Unternehmen 2007 geborgen und nach Florida transportiert hatte, an Spanien übergeben werden muss. Der Schatz stammt vermutlich von der spanischen "Nuestra Senora de las Mercedes", die 1804 von den Briten versenkt worden war.