Frischer Wind für den Umweltschutz - Neue Ideen lösen altbekannte Probleme:Ecomagination!

Sauberes Wasser, erneuerbare Energie, sparsame Haushaltgeräte, weniger Autolack oder leisere Flugzeugtriebwerke - Umweltschutz ist ein Mosaik aus vielen Einzelaktivitäten. Für einen Mischkonzern wie GE eine lohnende Aufgabe.

Brigitte Röthlein

Alle drei Tage kommt der Tankwagen mit frischem Wasser. An diesen Rhythmus haben sich die Bürger in Algier schon gewöhnt - gewöhnen müssen. Denn im nordafrikanischen Algerien fällt Regen selten und unregelmäßig, die Wasserleitungen sind teilweise verrottet, und sauberes Wasser ist auch in der Hauptstadt Mangelware. In zwei Jahren soll sich die Lage etwas entspannen. Dann nämlich wird die neue Meerwasser-Entsalzungsanlage Hamma in Betrieb gehen, die General Electric (GE) zusammen mit der algerischen Energiegesellschaft AEC baut. Sie wird ein Viertel der Stadtbewohner mit Trinkwasser versorgen.

Als Ende Juni 2005 der Startschuss für diese größte Anlage ihrer Art in Afrika fiel, freute sich George Oliver, der Vorstandsvorsitzende von GE Infrastructure, Water & Process Technologies: "Das Hamma-Projekt ist ein Vorreiter für GE's Umweltengagement. "Eine Verpflichtung für den ökologischen Fortschritt, die Jeff Immelt, CEO und Chairman des Konzerns, vor kurzem auch in Deutschland vorstellte. "Ecomagination" hat das Unternehmen die Initiative getauft, und sie wurde ins Leben gerufen, um ökologische Innovationen verstärkt auf den Markt zu bringen.

"Ecomagination ist eine weltweite GE Wachstumsstrategie, bei der uns fortschrittliche Technologien helfen, moderne He- rausforderungen zu meistern, unsere Kunden erfolgreich zu unterstützen und unsere Geschäftsergebnisse weiter zu verbessern ", sagte Immelt. Mit mehr als 300.000 Mitarbeitern, davon 85.000 allein in Europa, sieht sich GE in einer Führungsrolle bei der Lösung ökologischer Aufgaben, die es für unverzichtbar für den dauerhaften Erfolg des Unternehmens hält. Die Vorsätze sind nicht gerade bescheiden. Im Mai dieses Jahres gab Immelt die Bereiche bekannt, auf die sich das Unternehmen im ökologischen Sektor konzentrieren will: beispielsweise auf die Erschließung leistungsfähiger Energiequellen oder eben die Versorgung mit sauberem Wasser.

Bis zum Jahr 2010 wird GE jährlich 1,25 Milliarden Euro in die Erforschung von umweltfreundlichen Technologien investieren. Das ist ein bedeutender Zuwachs im Vergleich zu 2004, wo auch schon beachtliche 600 Millionen Euro für diesen Zweck aufgewendet wurden. Das Unternehmen will den Umsatz mit Produkten und Dienstleistungen verdoppeln, die seinen Kunden einen messbaren umwelttechnischen Vorteil bringen. In diesem Produktsegment soll er von acht im Jahr 2004 auf mindestens 15 Milliarden Euro in 2010 steigen, gefolgt von noch ambitionierteren Zielvorgaben im Zeitraum danach. Neben erneuerbaren Energien wie Wind- und Solarenergie und Technologien zur Wasseraufbereitung stehen dabei folgende Themen im Vordergrund: neue Werkstoffe zur Steigerung der Effizienz bei Energiegewinnung und -verbrauch, saubere und leistungsfähigere Transportmittel sowie neuartige Materialien, die Ressourcen sparen. Für die USA ist die GE-Umweltinitiative ein fast schon revolutionärer Gedanke. Während Präsident Bush weiterhin die Verabschiedung des Kyoto-Protokolls ablehnt, weil es "die amerikanische Volkswirtschaft ruinieren würde", sieht das US-Vorzeigeunternehmen in der Umwelttechnik sogar einen lohnenden Wachstumsmarkt. "Moderne Technologien zur Lösung von Problemen einzusetzen ist überall ein lohnenswertes Geschäft, in den USA, in Europa und im Rest der Welt", so Jeff Immelt. Und um mit gutem Beispiel voranzugehen, hat sich GE gleich dazu verpflichtet, seinen eigenen Ausstoß an Treibhausgasen bis 2008 im Vergleich zu 2004 um 30 Prozent zu reduzieren sowie bis 2012 eine absolute Emissionsreduzierung um ein Prozent zu erzielen. Das voraussichtliche Wachstum von GE hätte ohne unverzügliche Gegenmaßnahmen eine Emissionssteigerung von 40 Prozent bis zum Jahre 2012 bedeutet.

Die Meerwasser-Entsalzungsanlage Hamma ist nur ein Mosaikstein im weltweiten Ökologie-Puzzle, aber ein wichtiger. Denn sauberes Wasser wird knapp auf unserem Planeten. Bereits heute ist einer von fünf Menschen auf der Welt von Wassermangel betroffen, und diese Zahl wird sich in 20 Jahren verdreifachen. So waren sich auch die Staatenlenker und Wirtschaftskapitäne, die sich im September 2002 zum Nachhaltigkeitsgipfel in Johannesburg versammelten, schon damals einig: Dagegen muss etwas getan werden.

Ecomagination!

Hygienisches Trinkwasser, aber auch Wasser für den täglichen Gebrauch, also zum Waschen, für die Landwirtschaft und nicht zuletzt für die Industrie ist ein Maßstab für Lebensqualität. Doch woher soll man das wertvolle Nass in Gebieten nehmen, wo es keine ausreichenden Süßwasserquellen, wenig Regen und keine Binnengewässer gibt? Die Anlage in Hamma wird Vorbild sein: 200.000 Kubikmeter Trinkwasser pro Tag wird sie herstellen, und damit wird sie dann die größte Meerwasser-Entsalzungsanlage mit Membrantechnologie in Afrika und eine der größ- ten auf der Welt sein.

Fast doppelt so groß ist die Wasserrückgewinnungsanlage in Sulaibiya in Kuwait. Sie bereitet das städtische Abwasser wieder auf und erzeugt auf diese Weise täglich 378.000 Kubikmeter sauberes Wasser für industrielle und landwirtschaftliche Zwecke. Mit Hilfe der Umkehrosmose-Technologie reinigt sie das Abwasser von 1.280 Milligramm pro Liter gelöster Schadstoffe auf höchstens noch 100 Milligramm. Außerdem hält sie Bakterien und Viren zurück. Sulaibiya ist eine von nun insgesamt schon 1.100 Anlagen, die GE überall auf der Welt gebaut hat. In ihnen werden heute täglich mehr als sieben Millionen Kubikmeter Wasser für Industrie, Landwirtschaft und für die Trinkwasserversorgung gewonnen. Diese Zahl entspricht dem Wasserbedarf von 150 Millionen Menschen. Kleine, mittlere und große Anlagen gehören dazu, und sie erfüllen unterschiedliche Aufgaben. Manche entsalzen Meer- oder Brackwasser, andere bereiten beispielsweise die Abwässer in Bergbaubetrieben wieder auf.

Die fortschrittlichen Technologien von GE unterstützen Unternehmen auf der ganzen Welt bei der Wiedergewinnung ihrer Abwässer und sind so maßgeblich an der Erhaltung des kostbaren Rohstoffs Wasser beteiligt. Aber nicht nur bei dessen Reinigung kann man die Membrantechnik einsetzen. GE zählte auch zu den ersten Unternehmen, die Komponenten für den Molkereimarkt lieferten. Molke, die bis dahin ein Abfallprodukt war, konnte mit ihrer Hilfe in wertvolles Proteinpulver umgewandelt werden. Im Jahr 2005 sparen Kunden von GE mit dieser Technologie in der Molkereiindustrie über 26.000 Kubikmeter Wasser täglich und erzeugen gleichzeitig einen vermarktbaren Nahrungsmittelbestandteil.

Und last but not least gelang es durch den schnellen Einsatz mobiler Wasseraufbereitungseinheiten, Zehntausende von Tsunamiopfern in Indonesien mit sauberem, sicherem Wasser zu versorgen. Nur wenige Tage nach der Katastrophe stellte GE eine Flotte solcher Geräte sowie die dazu notwendigen Generatoren zur Verfügung. Mehr als 50 Ingenieure, Wissenschaftler und Projektleiter garantierten den reibungslosen Einsatz vor Ort. Darüber hinaus spendete das Unternehmen dem thailändischen Roten Kreuz drei Wasserreinigungssysteme für den dauerhaften Einsatz. Mit diesen Anlagen konnten in den drei größten thailändischen Auffanglagern rund 5.000 Menschen täglich mit 25.000 Liter Trinkwasser versorgt werden.

"Noch nie habe ich an einer Erfindung gearbeitet, von deren Nutzen für andere ich nicht überzeugt war", definierte einst Thomas Alva Edison, Gründer der General Electric Company, das Geheimnis seines Erfolgs. "Ich finde heraus, was die Welt braucht, dann fange ich an zu erfinden." Jeff Immelt, der heutige Chef von GE, hat sich diese Tradition auf die Fahnen geschrieben, um sie in wirtschaftliches Wachstum umzumünzen: "Wir lösen schwierige Probleme sowohl der Welt als auch unserer Kunden und verdienen Geld damit." Dazu gehört natürlich auch der Umgang mit Energie. Mit einer ganzen Reihe innovativer Technologien für Erzeugung und Verbrauch von Energie hat sich das Unternehmen gut aufgestellt.

Es gehört zu den führenden Herstellern auf dem Gebiet der energiesparenden Stromerzeugung, der erneuerbaren Energien sowie energiesparender Haushaltsgeräte und Leuchtmittel. Die Flugzeugtriebwerke und Lokomotiven des Konzerns gehören zu den effizientesten und saubersten ihrer Art. GE hat nun 14 Produkte aus seinen Geschäftsbereichen identifiziert, welche die betriebliche Leistung der Kunden in Bezug auf Umweltfreundlich- keit und Wirtschaftlichkeit wesentlich und messbar verbessern. Beispiele sind eine deutliche Energieeinsparung im Vergleich zu existierenden Anlagen, Technologien zur Nutzung erneuerbarer Energieressourcen wie etwa Windkraft sowie Produkte, welche die Leistungsfähigkeit Dritter steigern oder gesetzliche Umweltstandards in vollem Umfang erfüllen. Die Umweltberatungsfirma GreenOrder erstellte dazu unabhängige, quantitative Analysen und prüfte den Anspruch der Produkte auf Umweltfreundlichkeit.

Bereits bisher ist GE einer der größten Anbieter von Anlagen zur Stromgewinnung aus erneuerbaren Energien. Seine auf der ganzen Welt installierten Windräder liefern jährlich so viel Strom, dass man damit 4,6 Millionen europäischer Durchschnittshaushalte versorgen könnte. GE gehört auch zu den innovativsten Unternehmen im Bereich Wasserkraft und bietet eine ganze Reihe von Lösungen für die Photovoltaik an. So betont Hans-Martin Rüter, Vorstandsvorsitzender der Conergy AG in Hamburg, die als Systemintegrator im Bereich erneuerbarer Energien tätig ist: "Die Umstellung auf erneuerbare Energien ist ein noch junges Geschäft. Neben unserem Schwerpunkt Solartechnik gewinnen wir in Biogas und Windkraft substanziell Marktanteile hinzu. GE bietet uns in allen drei Bereichen hochqualitative Anlagentechnik und überzeugt uns als hochprofessioneller Zulieferer, auf den wir uns im Wachstum verlassen können."

GE setzt ferner darauf, aus Kohle, also dem Rohstoff, der noch in relativ großen Mengen in der Erdkruste lagert, gasförmigen Brennstoff herzustellen, der mit weniger Emissionen verbrennt. Diese Technik heißt "integrierte Kohlevergasung (IGCC)". Die dabei entstehende "saubere Kohle" kann man dann in einem Gasturbinen-Kombikraftwerk zur Energiegewinnung einsetzen. Im Vergleich zu Kohlestaubkraftwerken setzen IGCC-Verfahren weniger Schwefeldioxid, Stickoxide, Quecksilber und Schwebstoffe frei, verbrauchen weniger Wasser und ermöglichen es, den CO2-Ausstoß zu senken, ohne dass die Stromerzeugungskosten wesentlich steigen.

Das DLR-Institut für Verbrennungstechnik in Stuttgart schätzt das Potenzial dieses Verfahrens im Prinzip hoch ein, aber: "Die IGCC-Technologie wird sich nur dann durchsetzen, wenn es gelingt, die neueste Gasturbinentechnologie in die IGCC-Kraftwerke zu integrieren." Genau dies aber will GE tun, denn glücklicherweise ist das Unternehmen auch einer der führenden Hersteller von Gasturbinen. Sein H-System ist eine der weltweit modernsten Technologieplattformen im Bereich Gasturbinen- Kombikraftwerke (GuD) und erreicht erstmals einen thermischen Wirkungsgrad von 60 Prozent. Die 9H GuD-Turbine kann beispielsweise mit 8.000 Betriebsstunden pro Jahr genug Energie erzeugen, um 1,1 Millionen EU-Durchschnittshaushalte mit Strom zu versorgen. Im Vergleich zu einer herkömmlichen GuD-Anlage vermeidet sie CO2-Emissionen von mehr als 87.000 Tonnen pro Jahr.

Ecomagination!

Die GE-Technologie "Saubere Kohle" liefert bemerkenswerte Ergebnisse: Im Vergleich zu einem Hochleistungskraftwerk mit Kohlestaubfeuerung gehen Experten bei der neuen Technologie davon aus, dass eine 450 Megawatt starke Anlage bis zu zwei Millionen Tonnen Kohlendioxid pro Jahr auffangen kann, die dann industriell genutzt oder in alte Ölfelder gepresst und so zu einer Erhöhung der Ölausbeute verwendet werden könnte. Dieses Volumen entspricht der Menge an Kohlendioxid, die von einem 2.150 Quadratkilometer großen Waldgebiet absorbiert wird oder der Stilllegung von 780.000 durchschnittlichen europäischen Kraftfahrzeugen.

Bernd Meyer von der TU Bergakademie Freiberg attestiert der neuen Technik gute Zukunftschancen: "Die IGCCTechnologie mit ihrer Abtrennung von CO2 aus dem Brenngas ermöglicht als einzige den Einstieg in die Wasserstoffwirtschaft und die parallele Erzeugung von Elektroenergie und chemischen Produkten." Wenn nur ein Viertel aller konventionellen europäischen Kohlekraftwerke mit dieser GE-Technologie ausgestattet wären, würden die Anlagen jährlich über 97 Millionen Tonnen Kohlendioxid auffangen, die dann nicht in die Umwelt entlassen werden. Das entspricht mehr als 25 Prozent des Zielwertes zur Treibhausgasreduktion, der von der EU im Rahmen des Kyoto-Protokolls erwartet wird. Nach Angaben der amerikanischen Energiebehörde kann außerdem der Quecksilberausstoß mit der IGCC-Technologie im Vergleich zu herkömmlichen Kohlekraftwerken um die Hälfte reduziert werden.

Nicht nur bei der Energiegewinnung lässt sich die Umwelt schonen, sondern auch beim Verbrauch. Aus diesem Grund setzt GE nun vermehrt auf sparsame Haushaltsgeräte und Lampen. Gerade beim letzten Punkt hat das Unternehmen eine gewisse Verpflichtung, war doch der Gründer Thomas Alva Edison 1880 der Erfinder der Glühbirne. Nun propagiert GE die Energiesparlampe und bietet sie als Alternative zur herkömmlichen Glühlampe an: "Die Kompakt- Leuchtstofflampen verbrauchen 70 bis 80 Prozent weniger Energie und halten sechs bis zehn Mal länger als herkömmliche Glühlampen. Da sie sich flackerfrei einschalten lassen, in herkömmliche Glühlampenfassungen passen und für eine optimale Farbwiedergabe sorgen, zählen Kompakt-Leuchtstofflampen von GE zu den ecomagination-Produkten, die in keinem Haushalt fehlen sollten", so die Unterlagen zum Start der ecomagination Kampagne in Europa. Der Gebrauch der kleinen Energiesparer lohnt sich in der Tat, nicht nur für die Umwelt.Würde beispielsweise ein Hotel dreihundert 100-Watt-Glühlampen durch Energiesparlampen mit vergleichbarer Leuchtkraft ersetzen, könnte es während deren 6.000-stündiger Lebensdauer mehr als 12.800 Euro einsparen, wobei die höheren Anschaffungskosten für die Kompakt-Leuchtstofflampen bereits eingerechnet sind. Ähnliches gilt für energiesparende Haushaltsgeräte. In Zukunft könnte sogar eine weitere Neuentwicklung von GE, nämlich organische Leuchtdioden, auch OLEDs genannt, die heutigen Lampen ersetzen und dabei nur noch einen Bruchteil von deren Energie verbrauchen.

Energiesparen ist auch ein Thema bei Transportmitteln. So bietet GE Antriebe für Flugzeuge, Schiffe und Züge an, die mit weniger Energie auskommen, weniger Emissionen erzeugen und dabei auch noch leiser sind. So etwa bei Flugzeugtriebwerken, in denen neuartige Verbundwerkstoffe eingesetzt werden. Die innovativen Fan-Schaufeln sind Teil des leistungsstärksten Flugzeugtriebwerks der Welt, des GE90-115B. Bei der nächsten Triebwerksgeneration - der GEnx-Turbine - wird dieser technologische Durchbruch nach den Fan-Schaufeln nun auch auf das Fan-Gehäuse ausgeweitet. Durch modernste Verdichtungs- und Verbrennungstechnologie erzielt dieses Triebwerk hervorragende Werte nicht nur in punkto Kraftstoffverbrauch, sondern auch bei der Standzeit und stößt dabei gleichzeitig weniger Schadstoffe aus als alle anderen Turbinen dieser Klasse.

So plant etwa Airbus, seine A350er-Reihe mit diesen Antrieben ausrüsten, und auch die A380 ist mit GE-Triebwerken erhältlich. "Unsere gemeinsame Vision ist es,mit unseren Produkten und Prozessen neue Standards zu setzen, zum Wohl unserer Kunden, unserer Angestellten, unserer Gesellschafter und Lieferanten, aber auch zum Nutzen der Umwelt und der gesamten Gesellschaft. Aus diesem Grund begrüßt Airbus die ecomagination-Initiative von GE besonders", so Gustav Humbert, Präsident und CEO von Airbus.

Bald werden auch Kreuzfahrtschiffe umweltverträglicher fahren: Bei der LM2500+ Schiffsgasturbine kommen ein Verbrennungsverfahren mit hohem Wirkungsgrad und ein qualitativ sehr hochwertiger Treibstoff zum Einsatz. Auf einer typischen Atlantikkreuzfahrt fährt zum Beispiel ein Schiff mit einer LM2500+-Turbine deutlich sauberer als ein vergleichbares mit Dieselmotor: Feststoffe werden auf dieser Strecke im Vergleich zum Diesel um fast zwei Tonnen (62 Prozent), Stickoxide um rund 77 Tonnen (67 Prozent) und Schwefeldioxid um 118 Tonnen (93 Prozent) reduziert. Gleichzeitig ist die LM2500+ Turbine erheblich leiser.

Besonders spannend wird es auf der Schiene: Ingenieure bei GE entwickeln zur Zeit eine Hybrid-Lokomotive, die sowohl mit Diesel als auch elektrisch fahren kann und dabei die Bremsenergie zurückgewinnt und in speziellen Batterien zwischenspeichert. Sie kann dann bei Bedarf - etwa an Steigungen oder in größeren Höhen - abgerufen werden und erhöht die 4.400 Pferdestärken der Lok um weitere 2.000. Gleichzeitig lässt sich mit dieser Technik der Dieselverbrauch um 15 Prozent und der Schadstoffausstoß gegenüber den meisten heutzutage eingesetzten Frachtlokomotiven um 50 Prozent reduzieren.Würden alle deutschen Dieselloks mit dieser Technologie arbeiten, könnte die Bahn 51 Millionen Euro Treibstoffkosten pro Jahr einsparen.

Längst nicht so offensichtlich, aber trotzdem sehr wichtig ist die Rolle neuer Materialien für den Umweltschutz. Gerade hier findet sich noch großes Innovationspotenzial, oft an unerwarteten Stellen. So können beispielsweise Kunststoffe, in denen die Pigmente direkt eingelagert sind, Autolacke ersetzen.

Seit zehn Jahren entwickelt GE die LEXAN SLX-Folie, eine hochglänzende Polycarbonatfolie in metallischen Farbtönen, die über eine herausragende Kratzfestigkeit und Beständigkeit gegen Chemikalien und Wettereinflüsse verfügt. Durch die Verwendung von Karosserieteilen mit LEXAN SLXFolie ließen sich zum Beispiel bei einem durchschnittlichen Auto europäischer Bauart 1,4 Kilogramm umweltschädliche Emissionen vermeiden. "Wären nur zehn Prozent aller 2005 neu zugelassenen Fahrzeuge in Europa mit derartigen Karosserieteilen anstatt mit lackierten Stahlteilen hergestellt worden, hätten die Automobilhersteller den Ausstoß leicht flüchtiger organischer Verbindungen um fast 200 Tonnen reduzieren können", hat man bei GE errechnet.

Flammhemmende Kabelummantelungen aus NORYLKunststoff enthalten keine Halogenverbindungen und keine Schwermetallstabilisatoren oder -pigmente. Aus diesem Grund erfüllen Elektro- und Elektronikprodukte mit diesen Kabelummantelungen die Auflagen im Hinblick auf die strengsten Umweltzertifizierungen der Welt, wie etwa den "Blauen Engel " in Deutschland oder den "White Swan" in Skandinavien. NORYL-Kunststoffe unterscheiden sich von anderen Kabelummantelungen durch ihre ausgesprochene Umweltfreundlichkeit und ihr geringes Gewicht. Damit kann das Gewicht der Kabel in einem Fahrzeug um bis zu 25 Prozent gesenkt werden.

All dies sind viele gute Ideen, und die Forschung bei GE geht weiter. James Cameron, Gründer und CEO des Beratungsunternehmens "Climate Change Capital" zeigt sich schon heute begeistert von ecomagination: "Es ist ein gründlich recherchierter, positiver Geschäftsansatz, von dem man sicher sein kann, dass er auch in die Tat umgesetzt wird. Diese Initiative wird andere Unternehmen inspirieren, ebenfalls innovativ tätig zu werden."

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