Fotografie:Atemberaubende Blicke ins All

Von fremden Galaxien bis zu kosmischen Infernos: Beim astronomischen Fotowettbewerb des Royal Observatory Greenwich werden jedes Jahr spektakuläre Himmelsbilder eingereicht. Eine Auswahl der schönsten Aufnahmen.

Von Julian Rodemann

So nah und doch so fern

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(Foto: Nicolas Lefaudeux)

Die Andromedagalaxie erscheint auf dem Gewinnerbild von Nicolas Lefaudeux erstaunlich nah, dabei ist die Spiralgalaxie über zwei Millionen Lichtjahre entfernt. Lefaudeux setzte sich mit dieser Aufnahme gegen Tausende Fotografen aus aller Welt durch und gewann den Gesamtpreis des Royal Observatory Greenwich. Er erhält ein Preisgeld in Höhe von 10 000 Pfund, das sind knapp 10 800 Euro.

Himmel in Flammen oder grüne Lady?

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(Foto: Nicholas Roemmelt)

Im Norden Norwegens erhaschte Nicholas Roemmelt diesen spektakulären Blick auf die "grüne Lady", wie diese Erscheinungsform des Polarlichts genannt wird - das Schimmern erinnert ein wenig an ein grünes Damenkleid. Andere sehen in dieser Formation schlicht dutzende grüne, blaue und lila Feuer am Himmel. Mit seinem Foto landete Roemmelt auf Platz eins in der Kategorie "Polarlichter".

Bunter Mond

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(Foto: Alain Paillou)

Dieses Bild des Tycho-Kraters auf dem Mond ähnelt weder Damenkleidern noch Feuern, sondern eher abstrakter Kunst. Das Foto setzte der Fotograf Alain Paillou aus einem scharfen Schwarz-Weiß-Bild der Strukturen der Kraterlandschaft und einer Farbaufnahme des Bodens zusammen. Die verschiedenen Farben kommen durch die unterschiedliche Konzentration von Metalloxiden im Boden zustande. Paillou gewann in der Kategorie "Mond".

Wie unter dem Mikroskop

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(Foto: Alexandra Hart)

In der Rubrik "Unsere Sonne" gewann Alexandra Hart mit dieser Nahaufnahme den ersten Platz. Ihr Bild zeigt die etwa 100 Kilometer dicke Oberfläche des riesigen Fixsterns während einer Phase verlgeichsweise schwacher Sonnenaktivität.

Sterne hinter Gittern

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(Foto: Rafael Schmall)

Der Doppelstern Albireo wirkt auf diesem Foto von Rafael Schmall wie eingesperrt. Die vermeintlichen Gitterstäbe sind jedoch nichts anderes als Satellitenspuren. Schmalls Bild trägt den Titel "The Prison of Technology" - das Gefägnis der Technologie - und gewann in der Kategorie "Menschen und Weltraum", in der es um menschliche Einflüsse im All geht.

Gemalter Himmel

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(Foto: Thomas Kast; Thomas Kast)

In der Rubrik "Himmellandschaften" werden Fotos beeindruckender Wolkenformationen prämiert. In diesem Jahr gewann eine Aufnahme von Thomas Kast, auf der polare Stratosphärenwolken zu sehen sind. Sie bestehen aus Schwefel- und Salpetersäure und sind nur selten innerhalb des Polarkreises zu sehen. Kast hatte noch nie zuvor Stratosphärenwolken gesehen. Als er auf einem gefrorenen See stand, begann sich der Himmel plötzlich zu verändern - ganz so, als ob jemand begann, Wolken ans Firmament zu malen.

Kosmisches Inferno

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(Foto: Peter Ward)

Der Emissionsnebel NGC 3576 ist etwa 9 000 Lichtjahre von der Erde entfernt und im Sternbild "Kiel des Schiffes" auf dem Südhimmel zu sehen. Peter Ward hat sein Bild so bearbeitet, dass nur noch der Nebel in rötlichen Farben und nicht mehr die Sterne zu sehen sind. Der Australier möchte mit dem Bild auf die verheerenden Buschbrände in seiner Heimat hinweisen. Er gewann in der Kategorie "Sterne und Nebel".

Vier Planeten über dem indischen Ozean

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(Foto: Alice Fock Hang)

Um mehrere Planeten am Himmel zu fotografieren, braucht man viel Geduld, auch Erfahrung schadet nicht. Obwohl Alice Fock Hang erst elf Jahre alt ist, gelang ihr diese spektakuläre Aufnahme der Planeten Venus, Merkur, Jupiter und Saturn über dem indischen Ozean. Alice Fock Hang gewann mit dieser Aufnahme den Nachwuchspreis des Royal Observatory Greenwich.

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