Wissenschaft und Kolonialismus:"Das ist wie ein zweites Aussterben"

Paläontologie: Fossil des Dinosauriers Ubirajara

Laut brasilianischem Gesetz ist für das Sammeln von Fossilien eine Genehmigung der Nationalen Bergbaubehörde (ANM) erforderlich, und alle gefundenen Fossilien gehören dem Staat.

(Foto: Staatliches Museum für Naturkunde Karlsruhe/dpa)

Seit Monaten fordern brasilianische Paläontologen von einem Karlsruher Museum die Rückgabe eines seltenen Dinosaurier-Fossils - nun geht der Streit in eine neue Runde. Warum der Fall Ubirajara die Paläontologie prägen könnte.

Von Rodrigo Pérez Ortega

Im Dezember 2020 verblüffte ein 110 Millionen Jahre alter Dinosaurier aus Brasilien die Wissenschaftler mit seinen pelzartigen Härchen und den speerartigen Federn, die aus seinen Schultern sprossen. Aber Ubirajara jubatus, wie die Wissenschaftler das Tier nannten, ist mittlerweile nicht nur wegen seiner auffälligen Merkmale bekannt. Es hat auch eine Kontroverse ausgelöst, in der deutsche Paläontologen und Beamte, die Anspruch auf das Fossil erheben, gegen die brasilianische Wissenschaftsgemeinde antreten, die das Fossil zurückhaben will. Nun hat die Fachzeitschrift Cretaceous Research wegen des Streits die Veröffentlichung zurückgezogen, in der der neue Dinosaurier beschrieben wurde. Damit bleibt die weitere Erforschung von Ubirajara in der Schwebe.

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