Süddeutsche Zeitung

Forschungsschiff "Sonne":Auf zu neuen Ufern

Von Ferne sieht die "Sonne" aus wie ein Lego-Kunstwerk. Das neue deutsche Forschungsschiff beherbergt acht Labore und wird seltene Rohstoffe aus dem Meer untersuchen.

Von Marlene Weiß

Das modernste Forschungsschiff der Welt sieht aus wie ein Lego-Spielzeug: Schön bunt, mit vielen eckigen Aufbauten, fehlt nur der lächelnde Kapitän mit nach vorne ausgestreckten Armen. Die Dimensionen der Sonne, die an diesem Montag der deutschen Forschung übergeben werden soll, sind aber nicht gerade kinderzimmertauglich: 116 Meter lang und 21 Meter breit ist das Schiff, acht Labore und eine Halle für große Geräte wie Tauchroboter sind darin untergebracht. Bis zu 40 Wissenschaftler haben an Bord Platz.

Von 2015 an soll die Sonne vor allem im Pazifischen und im Indischen Ozean unterwegs sein. Dort soll sie Rohstoffe aus dem Meer untersuchen wie die metallhaltigen Manganknollen am Meeresboden, deren Förderung aus Umweltschutzgründen umstritten ist. Auch die Auswirkungen des Klimawandels und die Stoffkreisläufe im Meer können vom Schiff aus erforscht werden.

Die Sonne wird vom Bundesforschungsministerium verwaltet; der Bund trug auch 90 Prozent der Baukosten von 124 Millionen Euro, die übrigen zehn Prozent steuerten die Küstenländer Bremen, Hamburg, SchleswigHolstein, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen bei. Forschungsinstitute und Arbeitsgruppen können Einsätze vorschlagen und sich um Schiffszeit bewerben. Die ebenfalls Sonne getaufte Vorgängerin des neuen Schiffs hatte ihre Karriere 1969 als Fischtrawler begonnen und war erst später für die Forschung umgebaut worden.

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Quelle:
SZ vom 17.11.2014
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