Forschung - Gera:Gera will Erprobungsraum für Mobilität der Zukunft werden

Deutschland
Anja Siegesmund (Bündnis90/Die Grünen), Umweltministerin von Thüringen. Foto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Gera (dpa/th) - Die Stadt Gera will Erprobungsraum für die Mobilität der Zukunft werden. Das sieht ein am Mittwoch vorgestelltes Konzept vor, mit dem sich die Stadt im Herbst als Außenstandort für das in München geplante Deutsche Mobilitätszentrum bewerben will. Als Themenschwerpunkte werden der Personenverkehr, Logistik, autonomes Fahren und Wasserstofftechnologie genannt. Dabei soll nicht nur die Stadt, sondern auch das Umland und seine Infrastruktur wie das Schleizer Dreieck und der Flugplatz Altenburg-Nobitz samt des dortigen Europäischen Drohnen-Zentrums einbezogen werden.

Gera sei typisch für Deutschland - was sich hier durchsetze, könne überall funktionieren, betonte Verkehrsforscher Andreas Knie vom Wissenschaftszentrum Berlin bei der Präsentation. Darin werden auch die zahlreichen Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen in der Region Thüringen-Sachsen hervorgehoben, in deren Mitte Gera liege. Knie verwies zudem auf beispielhafte Mobilitätsprojekte in der Stadt, wie der ab Herbst geplante Einsatz eines selbstfahrenden Shuttles.

Umweltministerin Anja Siegesmund (Grüne) verspricht sich von dem Vorhaben neue Arbeitsplätze und Unternehmen für die Region. Wie viel Geld letztlich für einen solchen Außenstandort nach Gera fließen könnte, konnte sie allerdings noch nicht sagen. Siegesmund: "Wir wollen deutlich mehr als zeitlich begrenzte Pilotprojekte." Sie räumte allerdings ein, dass es neben Gera weitere Städte geben werde, die sich als ein solcher Außenstandort profilieren wollten.

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hatte im Frühjahr die Pläne für ein Deutsches Zentrum zur Mobilität der Zukunft öffentlich gemacht. Als Standort wurde München genannt, die Rede ist von einer Investition im Umfang von 500 Millionen Euro. Dabei soll erforscht werden, wie sich Menschen in Zukunft fortbewegen und wie künftig Waren transportiert werden.

Siegesmund hatte damals die Standortauswahl kritisiert und Gera ins Gespräch gebracht. Einen konkreten Standort innerhalb der Stadt für eine mögliche Außenstelle gibt es noch nicht. Denkbar sei sowohl die Unterbringung in einer vorhandenen Immobilie wie auch ein Neubau, sagte Oberbürgermeister Julian Vonarb (parteilos).

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