Forschung:Erdmännchen sagen viel - aber erwarten Antwort nicht immer

Lesezeit: 1 Min.

Eine Gruppe von Erdmännchen (Suricata suricatta) steht zusammen. (Foto: Vlad Demartsev/dpa)

Erdmännchen wuseln nicht nur ständig munter durcheinander, sondern brabbeln auch noch die ganze Zeit vor sich hin. Mit Halsbändern voller Technik konnten Forschende nun die Bedeutung einiger Laute entschlüsseln.

Direkt aus dem dpa-Newskanal: Dieser Text wurde automatisch von der Deutschen Presse-Agentur (dpa) übernommen und von der SZ-Redaktion nicht bearbeitet.

Konstanz (dpa) - Erdmännchen sind wahre Plaudertaschen - erwarten aber nicht immer eine Antwort. Manchmal gehe es ihnen nur darum, ein „Ich bin hier“ loszuwerden, berichten Forschende der Universität Konstanz und des Max-Planck-Instituts für Verhaltensbiologie. Beim sogenannten „Close Call“ hingegen seien die Tiere darauf bedacht, ins Gespräch zu kommen.

Erdmännchen leben in Gruppen - sie arbeiten „sehr, sehr hart daran, zusammenzubleiben“, wie Vlad Demartsev vom Max-Planck-Institut sagt. Zudem sind die Tiere fast den ganzen Tag in Bewegung und geben, während sie gehen oder rennen, eine Reihe von Geräuschen von sich.

Für zwei dieser Laute hat das Team um Demartsev und Ariana Strandburg-Peshkin von der Uni Konstanz nun die Verwendung entschlüsselt. Bei den meist ohne Antwort bleibenden kurzen „Short Notes“ geht es demnach darum, die ganze Gruppe zu informieren - die schwatzhafteren „Close Calls“ zielen hingegen auf Geplauder mit einem bestimmten Gruppenmitglied ab.

Das Team hatte Erdmännchen in mehreren Gruppen in einem Forschungszentrum in Südafrika untersucht. Die Tiere bekamen Halsbänder, die kontinuierlich Audiodaten aufzeichneten, zudem wurde über GPS im Sekundentakt die jeweilige Position erfasst. Die Forschenden konnten also sehen, welches Tier wann und wo welches Geräusch produzierte.

„Wir sahen, dass bei einem Close Call die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist, dass innerhalb von weniger als einer halben Sekunde ein benachbartes Tier antwortet“, erklärte Demartsev. Bei den Short Notes gebe es dieses Muster nicht: „Alle rufen fast zur gleichen Zeit und es gibt keine Struktur.“ Über seine Ergebnisse berichtet das Team im Fachjournal „Philosophical Transactions of the Royal Society B Biological Sciences“.

Erdmännchen (Suricata suricatta) leben in trockenen Regionen des südlichen Afrikas. Jede Gruppe umfasst etwa 20 Tiere. Ein dominantes Männchen und ein dominantes Weibchen zeugen etwa 80 Prozent des gesamten Nachwuchses, der dann von den Gruppenmitgliedern gemeinsam großgezogen wird. Die Tiere leben in Erdbauten, deren Eingänge bewacht werden.

© dpa-infocom, dpa:240520-99-97539/2

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: