Forschung - Dresden:Mini-Forschungssatellit der TU Dresden ins All gestartet

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Blick auf den Görges-Bau auf dem Campus der Technischen Universität Dresden. Foto: Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Dresden/Cape Canaveral (dpa/sn) - An Bord einer US-amerikanischen SpaceX-Rakete ist am Sonntag in Florida ein Forschungssatellit der TU Dresden ins All gestartet. Mit "SOMP2b" wollen Wissenschaftler des Instituts für Luft- und Raumfahrttechnik verschiedene Experimente tätigen und neue sogenannte Nanomaterialien unter Bedingungen des Weltraums testen. Der Raketenstart war eigentlich schon für Freitag geplant, dann aber zwei Mal verschoben worden. Am Sonntagnachmittag hob die Rakete nach Auskunft von Satellitenforscher Tino Schmiel dann erfolgreich ab. Gut eine Stunde danach sei der Satellit in den Orbit ausgeworfen worden, erklärte der Experte.

Die Dresdner Forscher hatten bereits in der Vergangenheit Satelliten am Start - der aktuelle Minisatellit wurde den Angaben zufolge aber in einer neuen Bauweise konstruiert. Er soll mehrere Jahre lang in etwa 500 Kilometern Höhe die Erde umkreisen. Beim Überfliegen von Dresden werden dabei täglich Messdaten zur Bodenstation gesendet. Das soll an diesem Montag das erste Mal geschehen.

Der Satellit ist nur 20 mal 10 mal 10 Zentimeter groß und wiegt laut Schmiel nicht einmal 2 Kilogramm. "Wir haben nahezu alle Funktionen eines Satelliten so miniaturisiert, dass diese in nur einer Seitenwand Platz finden", erläuterte der Wissenschaftler. "Dies schafft Platz für mehr wissenschaftliche Experimente." Die Untersuchungen sollen etwa helfen, neuartige Schutzfolien gegen elektromagnetische Strahlung in Kraftfahrzeugen oder in der Medizintechnik zu entwickeln, hieß es.

"SOMP2b" ist auch ein Ausbildungsprojekt, das vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt finanziert wird. An der Entwicklung des Satelliten und den Experimenten sind viele Studenten beteiligt.

© dpa-infocom, dpa:210123-99-142493/3

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