Süddeutsche Zeitung

Extrem-Fotografie:Das Herz einer Mücke

In hundertfacher Vergrößerung hat US-Forscher Jonas King das Herz einer Malariamücke fotografiert - und damit im "Nikon Small World"-Wettbewerb gesiegt. Nicht nur seine Aufnahme ist sehenswert.

Eigentlich will der Biologe Jonas King verstehen, wie ein Mückenherz funktioniert - nun hat ihm seine Forschung neben zwei Fachpublikationen auch den Siegertitel im "Nikon Small World"-Wettbewerb eingebracht. In hundertfacher Vergrößerung fotografierte King, Doktorand an der Vanderbilt University in Nashville, das Herz einer Malariamücke, das in der Mitte des Bildes als dicker, quer verlaufender Muskelstrang zu sehen ist. Die übrigen grün gefärbten Fasern sind Muskeln, die der Mücke beim Atmen helfen. Darunter leuchtet die blau eingefärbte DNS in den Eierstöcken. Das Mückenherz schlägt 82-mal pro Minute und pumpt so die Körperflüssigkeit mit einer Geschwindigkeit von acht Millimetern pro Sekunde durch den Körper. Für seinen Sieg erhält King 3000 Dollar, die er laut den Wettbewerbsregeln in Fotoausrüstung von Nikon investieren muss. (Katrin Blawat, SZ vom 29. Oktober 2009)

Den zweiten Platz erreichte Hideo Otsuna von der University of Utah in Salt Lake City mit einer Aufnahme unter einem Konfokalmikroskop. Zu sehen ist der Kopf eines fünf Tage alten Zebrafisches.

Oliver Braubach von der Dalhousie University in Halifax, Kanada, hat mit einem Konfokalmikroskop die Riechkolben eines Zebrafischs aufgenommen - mit 250facher Vergrößerung. Das Bild kam auf Platz drei.

Auf den vierten Platz kam Riccardo Taiariol aus La Spezia, Italien, mit einer extremen Nahaufnahme eines Wespennestes.

Die Aufnahme von Viktor Sykora von der Karlsuniversität in Prag, Tschechien, zeigt den Samen einer Paradiesvogelblume in zehnfacher Vergrößerung. Dafür gab es Platz fünf.

Platz sechs ging an John Huisman von der Murdoch University in Perth, Australien. Der Wissenschaftler hat Roten Seetang lebend unter sein Mikroskop gelegt und in 40facher Vergrößerung fotografiert.

Yongli Shan von University of Texas in Dallas fotografierte eine Endothel-Zelle an künstlichen Mikrofasern in 2500facher Vergrößerung: Platz sieben.

Für seine Aufnahme des seltenen Minerals Kakoxen wurde Honorio Cocera-La Parra von der Universitat de València, Spanien, mit dem achten Platz ausgezeichnet.

Poträt eines Hundeflohs in zwanzigfacher Vergrößerung. Damit kam Duane Harland von AgResearch Ltd. in Lincoln, Neuseeland, auf Platz neun.

Ausgerechnet kristallisierte Sojasauce - für die Aufnahme der Sauce in 16facher Vergrößerung wurde Yanping Wang vom Planetarium in Peking, China, mit dem zehnten Platz ausgezeichnet.

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