Ewiges Eis in der Arktis schrumpft:Eineinhalbmal Alaska verloren

Das "ewige Eis" in der Arktis schrumpft in alarmierender Geschwindigkeit: Neue Nasa-Daten zeigen, dass die verlorene Eisfläche eineinhalbmal so groß ist wie ganz Alaska. Ganz anders sieht es dagegen am Südpol aus.

Das "ewige" Eis rund um den Nordpol schmilzt trotz eines überdurchschnittlich kalten Winters in einigen arktischen Regionen weiter. Das haben Wissenschaftler anhand von neuen Nasa-Satellitendaten herausgefunden.

Ewiges Eis in der Arktis schrumpft: Der arktische Ozean auf einer Aufnahme der ESA im September 2007. Klar zu erkennen ist die offene Nordwest-Passage (orangene Linie) und die nur teilweise blockierte Nordost-Passage (blaue Linie). Die dunkelgrauen Flächen bezeichnen eisfreie Gebiete, die grünlichen Flächen zeigen Meereis.

Der arktische Ozean auf einer Aufnahme der ESA im September 2007. Klar zu erkennen ist die offene Nordwest-Passage (orangene Linie) und die nur teilweise blockierte Nordost-Passage (blaue Linie). Die dunkelgrauen Flächen bezeichnen eisfreie Gebiete, die grünlichen Flächen zeigen Meereis.

(Foto: Foto: dpa)

Danach schrumpft sogar das dickste, älteste und härteste Eis in der Arktis in einem alarmierenden Ausmaß, wie die Weltraumbehörde mitteilte.

"Die Öffentlichkeit denkt wahrscheinlich, dass die Dinge besser geworden sind, weil wir einen kalten Winter hatten", zitierten US-Medien Walt Meier vom Nationalen Schnee- und Eis-Datenzentrum in Boulder, Colorado. Das sei aber nicht der Fall.

Zwar sei das jahreszeitlich bedingte Meereis, das im Sommer auf ein Minimum schmilzt und im Winter auf ein Maximum wächst, wegen kälterer Temperaturen gewachsen.

Zeitgleich sei aber der Umfang des Dauereises weiter zurückgegangen - der Nasa-Mitteilung zufolge ein Spiegelbild des längerfristigen globalen Erwärmungstrends.

Danach sank der Anteil des zwei bis fünf Jahre alten Dauereises an der gesamten Eisdecke von 40 Prozent im vergangenen Jahr auf nur 30 Prozent in diesem Winter.

Sehr altes, mindestens sechs Jahre beständiges Eis, das 1986 noch etwa 20 Prozent der arktischen Region ausgemacht habe, sei in diesem Winter auf gerade mal sechs Prozent geschrumpft.

Das Eis werde außerdem zunehmend dünner und sei damit auch "verwundbarer", wenn die Sommerschmelze einsetze.

Die verlorene Eisfläche in der Arktis sei eineinhalb Mal so groß wie Alaska, zitierte die Washington Post den Wissenschaftler Meier, dessen Institut teilweise von der Nasa finanziert wird.

In der Antarktis sieht die Situation den Angaben zufolge dagegen deutlich besser aus. "Die Eismenge um den Südpol hat sich in den letzten Jahrzehnten fast nicht verändert", sagte Spezialist Josefino Comiso der Washington Post.

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