Das Bild erinnert ein wenig an die biblische Geschichte von Adam und Eva. An einem Baum hängen Früchte, und ein Menschenaffe streckt sich, er richtet seinen Oberkörper auf, um dann mit seinen langen Armen das Obst zu pflücken. Die Suche nach Früchten in Wäldern gilt unter Anthropologen als mögliche Ursache dafür, dass sich zunächst der Bewegungsapparat der frühen Menschenartigen - Forschende nennen sie Hominoidea - veränderte, und dass sich später irgendwann der aufrechte Gang entwickelt haben könnte. Doch diese Theorie steht nun infrage: Denn zwei Studien im Fachmagazin Science zufolge sah der Garten Eden, um im Bild zu bleiben, im frühen Miozän vor 21 Millionen Jahren offenbar anders aus. Zwischen Bäumen wuchsen bereits auf weiten Flächen Gräser, und die Menschenaffen hatten es nicht auf Früchte abgesehen. Sie ernährten sich von Blättern und Gräsern.
Anthropologie:Warum die Menschenaffen aufstanden
Was geschah vor Abermillionen Jahren in den Savannen Ostafrikas?
(Foto: AGAMI/C. Piek via www.imago-images.de/imago images/blickwinkel)In Ostafrika gibt es bereits fast doppelt so lange Steppen und Savannen wie gedacht. Haben die Urahnen des Menschen sich also gar nicht aufgerichtet, um im Wald besser an Früchte zu kommen?
Von Hubert Filser
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