Süddeutsche Zeitung

Evolution:Frühe Mehrzeller

Ein internationales Team von Wissenschaftlern hat in Gabun 2,1 Milliarden Jahre alte Mehrzeller gefunden. Es handelt sich offenbar um eine der frühesten Formen mehrzelligen Lebens.

Die Überreste urzeitlichen Lebens sind etwa zwölf Zentimeter groß. Die fossilen Strukturen, die an das Innere von Austern erinnern, steckten verborgen in einer Schicht Schiefer im afrikanischen Staat Gabun und sind unglaubliche 2,1 Milliarden Jahre alt.

Ein Team internationaler Wissenschaftler um Abderrazak El Albani von der Universität Poitiers interpretiert die Fossilien als eine der frühesten Formen mehrzelligen Lebens (Nature, Bd. 466, 2010, S. 100). Die Morphologie der Organismen weise darauf hin, dass die Zellen der Lebewesen miteinander verbunden waren und als Kollektiv koordiniert auf Reize reagieren konnten, berichten die Wissenschaftler.

Die Lebewesen aus Gabun entwickelten sich verhältnismäßig kurze Zeit nachdem der Sauerstoffgehalt in der Erdatmosphäre in der Zeit vor 2,45 bis 2,32 Milliarden Jahren stark gestiegen war.

Es handele sich um die Blaupause für mehrzelliges Leben, das während der Kambrischen Explosion 1,5 Milliarden Jahre später so plötzlich in aller Vielfalt erblühte, so die Forscher.

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SZ/Sebastian Herrmann
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