Archäologie:Genetische Herkunft der Etrusker entschlüsselt

Archäologie: Schädel einer etruskischen Familie, die das Forscherteam für die Genstudie analysiert hat.

Schädel einer etruskischen Familie, die das Forscherteam für die Genstudie analysiert hat.

(Foto: Stefano Ricci)

Das Volk war einst das mächtigste im Gebiet des heutigen Italien - und unterschied sich in Sprache und Kultur völlig von seinen Nachbarn. Wer waren die Etrusker und woher kamen sie? Eine neue Studie bringt Licht ins Dunkel der Geschichte.

Von Carina Seeburg

So ganz einfach haben die Etrusker ihr jahrtausendelang gehütetes Geheimnis nicht preisgegeben. Um an die Gene des Volkes zu kommen, das der Wissenschaft bis heute Rätsel aufgibt, hat ein internationales Forscherteam über Jahre hinweg Skelette identifiziert, Zähne von der Wurzelspitze bis zur Krone zersägt, in ihre Pulpakammern gebohrt und für weitere Proben den härtesten Knochen im menschlichen Körper zersägt: das Felsenbein, das die Gehörschnecke im Schädel umgibt. "Zur archäologischen Forschung gehört eben auch Handwerk und Laborarbeit", sagt Cosimo Posth, Professor für Archäo- und Paläogenetik an der Universität Tübingen und Leiter des Großprojekts. Das Sägen und Bohren und die vielen Tage, Wochen und Jahre in Laboren und beim Auswerten an Computern haben sich aus Sicht des jungen Wissenschaftlers aber gelohnt: Das Knochen- und Zahnpulver hat schließlich die DNA geliefert, die das bislang größte Rätsel um die Etrusker löst - das ihrer Herkunft.

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Autorenfoto James Suzman

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