Esa-Raumsonde:Rosetta funkt wieder

Die Raumfahrtagentur Esa jubelt über erste Signale der Raumsonde Rosetta. Die Sonde kann nun ihr Ziel verfolgen: einen Kometen aus der Anfangszeit des Sonnensystems.

"Wir haben die Mission für heute erfüllt": Raumsonde "Rosetta" ist erfolgreich aus dem Ruhemodus aufgewacht und hat aus 810 Millionen Kilometern Entfernung Signale zur Erde gefunkt. Im Kontrollraum in Darmstadt brandete Jubel auf. Für die europäische Raumfahrtagentur Esa ist das Aufwecken ein großer Erfolg.

Zuvor hatten die Ingenieure eine halbe Stunde gewartet, ob Rosetta tatsächlich auf das Wecksignal von der Erde reagieren würde. Mit dem Signal fiel die Anspannung von den Raumfahrttechnikern sichtbar ab. "Das Raumschiff ist da, es ist wach, und wir sind alle überwältigt", sagte ein Esa-Mitarbeiter kurz nach dem ersten Funksignal der Sonde.

Verfolgung des Kometen

Das Aufwachen von Rosetta ist ein Meilenstein für die spektakuläre Kometenmission der Esa. Für rund 31 Monate ging Rosetta in den Ruhemodus, um Strom zu sparen. Nach mehr als zehn Jahren im All nähert sich die Sonde nun ihrem finalen Bestimmungsort: Im Sommer soll sie den Kometen 67P/Tschurjumov-Gerasimenko erreichen und das kühlschrankgroße Landemodul Philae absetzen. "Das ist ein neuer Schritt", sagte Esa-Generaldirektor Jean-Jacques Dordain in Darmstadt. Die Mission soll Daten zur Entstehung unseres Sonnensystems vor 4,6 Milliarden Jahren liefern. Kometen führen wie ein riesiger Kühlschrank ursprünglichstes Material in gefrorenem Zustand mit sich. "Sie besitzen die Materie von der Entstehung des Sonnensystems", beschrieb der Esa-Direktor für bemannte Raumfahrt und Missionsbetrieb, Thomas Reiter, ihre Bedeutung. "Damit charakterisieren sie die Geschichte unserer Erde", sagte Esa-Flugdirektor Paolo Ferri.

Finale in der Sonnenglut

Für die Wissenschaftler steht schon der nächste wichtige Termin an: Der Weckruf für das Landegerät Philae ist nach Angaben des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) für den 28. März geplant.

Die Mission soll im Dezember 2015 enden. Rosetta wäre dann 7,1 Milliarden Kilometer geflogen. Philae wird das Abenteuer aller Wahrscheinlichkeit nach nicht überleben: Wenn alles nach Plan läuft und der Komet im August 2015 auf seiner Bahn der Sonne am nächsten ist, wird das glühend heiß.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: